Eigenwillige und unabhängige Frau

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Das Cover des Romans Susanna von Alex Capus verweist auf den Hauptlebensraum der Protagonistin: New York, wo sie sogar die Eröffnung der Brooklyn Bridge miterlebt.
Susanna lebt mit ihrer Familie in der Schweiz. Sie ist schon als Kind eigenwillig und weiß vieles, weil sie gut beobachtet und sich aus Erfahrungen heraus vieles erklären kann. Als sie im Alter von fünf Jahren dem Darsteller des Wilden Mannes ein Auge aussticht, weil sie sich einen Moment lang bedroht fühlte, doziert ihr Vater richtermäßig über diese Schuld, doch Susanna entschuldigt sich auf ihre eigene unabhängige Art und Weise.
Capus läßt sich die ersten 100 Seiten vor allem über den Vater und seinen Freund Karl aus, die gemeinsam in der Fremdenlegion waren. Das ist der einzige Kritikpunkt, da mir dies angesichts des Klappentextes und Titels im Verhältnis gesehen etwas zu lang geraten ist.
Als Karl nach Amerika auswandert, folgen Susanne und ihre Mutter ihm nach, zumal sie in ihrer Ehe nicht glücklich ist. Susanna entdeckt die Malerei, vor allem mit den Portraits kann sie sich schließlich auch ihren Lebensunterhalt verdienen.
Es geht in dem Roman um die Geschichte dieser schon als Kind eigenwilligen Frau und Malerin, die ein reales Vorbild hat, aber auch um ihre schon immer sehr unabhängige Lebensgeschichte bis hin zu ihrer Reise zu Sitting Bull, von dem sie auch ein Portrait angefertigt hat.
Mir hat diese Geschichte sehr gefallen, eine sympathische Protagonistin, gut recherchierte Epochengeschichte, eine detailreiche und lebendige Sprache.