Ein Stück Lebensgeschichte der Malerin Weldon

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timphilipp Avatar

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Dass Alex Capus mit diesem Roman über das Leben der tatsächlich existent gewesenen Malerin Susanna Carolina Faesch, die sich später Caroline Weldon nannte, schreibt, war mir bei der Lektüre gar nicht bewusst. Es hätte vielleicht ein entsprechender Hinweis in den Klappentext oder auf den Buchrücken aufgenommen werden sollen. So bin ich von einem völlig fiktiven Roman ausgegangen, der mich leider nicht so recht fesseln konnte. Wie es typisch für Capus ist, gerät er oft ins Schwadronieren und kommt vom Hölzchen aufs Stöckchen. Das fängt schon im Eröffnungskapitel an, das in Basel Mitte des 19. Jahrhunderts spielt, als die Protagonistin fünf Jahre alt ist. Das hier geschilderte Ereignis soll offensichtlich der Grund für die Auswanderung ihrer Mutter mit dem Töchterchen nach Amerika sein. Doch hier wie noch später so manches Mal fehlen mir die nachvollziehbaren Beweggründe für das Handeln der Romanfiguren. Von denen gibt es allerhand mit jeweils ureigenen, interessanten Lebensgeschichten. Das ist vielleicht auch der Grund dafür, dass das Wesentliche in Susannas Leben – ihr Einsatz für die Rechte der Ureinwohner Amerikas – sehr kurz kommt und eigentlich erst in den letzten fünfzig Seiten darauf eingegangen wird.