Eine ungewöhnliche Frau

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throki Avatar

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Alex Capus beschäftigt sich in seinen Büchern oft mit Personen, die am Rande der Weltgeschichte eine kleine Rolle gespielt haben. So ist es auch in diesem Buch.
Susanna Faesch wird Mitte des 19. Jahrhunderts in Basel geboren und malt gern, am liebsten sind ihr Portraits. Sie ist eigenwillig und geht ihren Weg so, wie sie es will, ohne Rücksicht auf Konventionen und die Vorstellungen anderer.
Ihre Mutter, die in ihrer Ehe unglücklich ist, nimmt sie mit nach Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dort beginnt Susanna professionell mit der Portraitmalerei, das sichert ihr einen auskömmlichen Lebensunterhalt. Sie bekommt einen Sohn, lebt als alleinerziehende Mutter mit ihm und als der Junge für Sitting Bull und das Leben in der Prärie schwärmt, malt sie den berühmten Indianerhäuptling nach einem Foto. Eines Tages fährt sie mit ihrem Sohn selbst zu den Indianern, um das Bild zu übergeben.
Capus schreibt in einem sehr bildhaften Stil, er macht die Menschen und ihre Lebensumstände lebendig. Das gefällt mir gut, man kann direkt in das Leben von Susanna und ihrer Familie eintauchen. Dabei schweift er auch manchmal ab, entwickelt Nebenlinien und kehrt dann zur Hauptfigur zurück. Dadurch wird das Buch niemals langweilig.
Fast unbemerkt erfährt man viel über die Zeit, als der Fortschritt überall einzog und man begeistert war über neue Techniken und Erfahrungen.
Das Buch liest sich leicht und hat mir sehr gut gefallen.