Enttäuschend

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Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen, was zum Teil bestimmt auch an meinen hohen Erwartungen an den Autor gelegen hat.

Alex Capus hat sich entschieden die Geschichte nicht nur aus Susannas Sicht zu schreiben, sondern auch andere Personen in ihrem Leben zur Sprache kommen zu lassen. Allerdings tut er dies mit einer solchen Distanz, dass ich nicht mit einer einzigen Person mitgefühlt habe. Ich habe mich wie ein Beobachter aus der letzten Reihe gefühlt, der zwar die grobe Handlung mitbekommt, dem aber immer wieder relevante Stücke von Handlung fehlen.

Ab und an bricht der Erzähler ganz aus den Personen der Handlung aus und kommentiert Handlung oder auch Geschichte selbst. Dann ist zum Beispiel die Rede von Taschengeräten, mit denen man heutzutage Streits um Fakten ja schnell selbst lösen könne. Diese Stilentscheidung kann ich nicht nachvollziehen.

Schlussendlich erzählt Susanna die Geschichte einer vor sich hinlebenden Susanna, die ehr aus Zufall und Lustlosigkeit Malerin geworden ist und ihr Leben doch fremdbestimmt lebt. Für keine 300 Seiten zieht sich das Buch ziemlich in die Länge. Der Handlungsstrang mit den Native Americans und Sitting Bull wird schnell und enttäuschend abgehandelt und bleibt, wie der gesamte Roman, unter meinen Erwartungen.