Solide geschrieben, jedoch ohne der wahren Susanna gerecht zu werden

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bookdevourer Avatar

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*2,75 Sterne
Das Buchcovermotiv erschien mir anfänglich etwas ungeeigent für das Thema des Buches... eine Frau, die sich auf die Reise in ein Indianerreservat begibt. Allerdings stellte sich dann heraus, dass der Klappentext etwas irreführend war und der Hauptfokus des Buches nicht auf der Reise liegt. Tatsächlich vergehen über drei Viertel des Buches bis sich Susanna auf den Weg macht. Somit erfährt der Leser zuerst einiges über ihr Leben davor und auch über das einiger anderer Personen, was einerseits die Geschehnisse in einen Rahmen einfügt, andererseits aber eine recht antiklimaktische Wirkung hat.
An sich ist der Roman solide geschrieben und es wird beim Lesen auch nicht langweilig, allerdings scheint er den Fakten nicht sonderlich treu zu bleiben und da Susanna kaum eine eigene Entscheidung trifft, ist von der Emanzipation kaum etwas zu spüren.
Dabei war die wirklich Susanna Faesch (aka Caroline Weldon) eine höchst interessante Figur, die sich als Aktivistin für die Rechte der Lakota einsetzte. Im Buch scheinen ihre Ansichten aber nur selten durch und wirken dann eher zwanghaft in den Text eingebaut. Das einzige, was im Zusammenhang mit den sozialen Problemen von Belang gesagt wird, kommt eigentlich von Sitting Bull selber, den Susanna hier auch nur kurz zu sehen bekommt und von dem sie auch kein Portrait malt.
Ein paar zukünftige Ereignisse, die angedeutet werden, verlieren für Menschen, die mit dem weiteren Verlauf der Geschichte nicht vertraut sind, außerdem an Gewichtigkeit.