Eine Schule für magische Außenseiter inmitten von Monstern, Albträumen und einem Hurrican

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svettusch Avatar

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Nach der Katmere-Academy Band 1 habe ich eine Weile nichts mehr von der Autorin gelesen, aber da mich das Buch damals sehr gut unterhalten hat, wollte ich super gerne "Sweet Nightmare" lesen - vor allem, da ich Dark-Academia-Settings einfach liebe.

Und dieses Buch hat es dabei in sich: Clementine lebt bereits ihr Leben lang auf der Calder-Academy, einer Schule für magische Outcasts, deren letze Chance der erfolgreiche Abschluss an der Schule ist. Dabei befinden sich allerlei magische Fantasywesen an der Schule, die man sich nur vorstellen kann: Phoenixe, Selkies, Fae, Drachen, Hexen, Gestaltwandler ... und viele mehr. Clementine selbst ist eine Mantikor, hat also auch einiges auf dem Kasten. Doch als ein Hurricane aufzieht, ist die Schule plötzlich kein sicherer Ort mehr - sondern ein wahr gewordener Albtraum.

Clementine selbst hat es mit einer Mutter als Direktorin, die in erster Linie ihren Beruf ausübt und in ... nicht mal zweiter Linie Mutter ist, nicht allzu leicht. Ihre Kindheitsfreunde haben sie verlassen: Ihre Cousine Caroline musste ins Gefängnis und ist daraufhin verstorben, ihr damals bester Freund Jude zeigt ihr die kalte Schulter. Clementine wirkt recht abgeklärt und gefasst, sicher auch durch ihre Umstände. Insbesondere ihre Schlagfertigkeit mochte ich gerne. Love-Interest Jude trägt das Herz ebenso am rechten Fleck, ist aber (typischerweise) durch das Schicksal gebeutelt und kann nicht so recht damit rausrücken, warum er sich Clementine nicht anvertrauen kann. Neben den beiden gibt es zahlreiche Nebencharaktere, die die Geschichte auf jeden Fall bereichern: Von Clementines bestem Freund Luis mit den frechen Sprüchen, bishin zu der gefährlichen Vampirin Izzy, die sich absolut nichts gefallen lässt. Selbst die Lehrer sind ihrer Art einmalig und stechen hervor.

Was vielleicht bereits bei diesem kurzen Abriss deutlich wird: Bei all diesen Charakteren, Handlungssträngen und Verbindungen ... (von denen es noch zahlreiche mehr gibt, als oben aufgezählt) kann man schnell einmal die Übersicht verlieren. Das Buch vereint wirklich viele, viele interessante, auch neue und absolut kreative Ideen, aber ab einem gewissen Punkt war es einfach zu viel, vor allem bei dem Erzähltempo, das die Autorin hier an den Tag legte. Man hat kaum eine Ruhepause. Das führte leider auch dazu, dass ich manch ein trauriges Ereignis nicht wirklich nachfühlen konnte, weil die Charaktere einfach wieder gezwungenermaßen zum nächsten Tagespunkt übergehen mussten.

Auch beim Ende wurde dies ziemlich deutlich. Hier kam eine Offenbarung nach der nächsten, kurzfristig tauchte noch ein neuer Charakter auf und das Ganze wurde mit ein, zwei lustigen Sprüchen abgerundet - sodass die Wichtigkeit dieses Moments quasi nicht vorhanden war. Irgendwie schade, weil das Buch inhaltlich so, so viel Potenzial hat. Ich will auch auf jeden Fall wissen, wie es weitergeht und hoffe, dass in Band 2 das Tempo ein wenig rausgenommen wird.

LeserInnen, die Spannung und Action lieben und auch mit einem schnellen Erzähltempo gut klarkommen, kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen. Alle anderen: Buckle your seat belts, it's a wild ride.