Mal etwas völlig Anderes

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darkbookheart Avatar

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Als erstes hatte mich das Cover völlig in seinem Bann gezogen - der Farbschnitt kam danach und es passt einfach alles perfekt zusammen.
Für mich war es das erste Buch von Tracy Wolff, und wenn die anderen Werke von ihr genauso sind, wie dieses hier, gebe ich denen mit Sicherheit eine Chance. Denn...

Trotz das der Anfang für mich zu wirr war, viel zu viele Namen, viel zu viele Wesen die sich in der Calder Academy tummeln und erstmal rauszuhaben, wer mit wem in welcher Verbindung steht, das dauert einfach. Mir persönlich fiel der Einstieg in das Buch nicht so einfach. Anders jedoch, je weiter man im Buch vordringt.
Gut, an einigen stellen dachte ich mir "Gleich wird ein Trinkspiel raus, wie oft Clementine Jude noch attraktiv findet und wie oft sie in seinen Augen versinkt, sich an die Zeit erinnert wo sie noch mehr Kontakt hatten, er sie hielt" und und und. Es nahm einiges an Platz weg, diese ständigen Wiederholungen.
ABER: Das lichtet sich etwas, je mehr Fahrt aufkommt. Kaum kommt der Gedanke auf, es wird etwas ruhiger, steht die nächste Herausforderung im Raum. Dann geht es Schlag auf Schlag, bis es wieder eine Pause gibt zum Durchatmen.

Die kleinen (aber viele) Kapitel helfen ein wenig dabei, als Leser*in selbst Luft zu holen von allem. Um das Gelesene zu verarbeiten, selbst nachzudenken, wie das alles zusammenhängt.
Richtung Ende hin lösen sich einige Rätsel auf, entknoten und entwirren sich. Dinge kommen zum Vorschein, woran man selbst keine Sekunde einen Gedanken verschwendet hat. Und noch weniger, wie Clementine und Jude selbst in all das reinpassen, da sie unterschiedlich wie Tag und Nacht sind. Hier kommt es gut, das sie alte, aber auch neu gefundene Freunde an ihren Seiten haben. Die ihnen Halt geben, Rückendeckung und beistehen. Die ihnen zeigen, das sie nicht alleine sind, selbst wenn es sich so anfühlt.

Alles in Allem würde ich sagen, es ist gelungen, eine Welt zu erschaffen, in die man sich verlieren kann. Es hätte dem Ganzen gut getan, wären nicht so viele verschiedenen Namen und Wesen vorgekommen, die man nur ein-zweimal gelesen hat. Oder auch bei den übrigen Wesen, da hätte ich mir klarere Beschreibungen gewünscht (Ehrlich, ich weiß nicht ob diese Chrickler nur kleine Horrorhäschen sind oder doch etwas anderes, aber so stelle ich sie mir grade irgendwie vor). Und am Ende bleiben noch weitere Fragen offen. Daher wünsche ich mir wirklich, das im nächsten Band auch Jude selbst zu Rede kommt. Aus Clementines Sicht konnte man jetzt sehr viel lesen - und mich interessiert es wirklich, was in Jude's Gedanken vor sich geht.