Zwischen Geistern und Geheimnissen: Ein Auftakt mit Luft nach oben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
nicawa Avatar

Von

Sweet Nightmare“ ist der Auftakt zur Calder Academy-Reihe, und obwohl die Grundidee spannend klingt, konnte mich das Buch insgesamt nicht vollständig überzeugen. Die Geschichte spielt auf einer abgelegenen Insel, auf der die gefährlichsten paranormale Kinder und Jugendliche zur Schule gehen – der Calder Academy. Diese Schule wird von Clementines Familie betrieben und sorgt dafür, dass die gefährlichen Fähigkeiten der SchülerInnen unter Kontrolle bleiben. Clementine selbst hat keine Ahnung, welche Kräfte sie in sich trägt, da die Insel sämtliche paranormale Energien blockiert. Doch sie muss sich nicht nur mit den Geistern der Insel, sondern auch mit den dunklen Geheimnissen ihrer Familie auseinandersetzen.

Tracy Wolff hat eine flüssige, gut lesbare Erzählweise, die sich schnell und ohne großen Aufwand konsumieren lässt. Auch die Grundidee, die mit der Calder Academy und ihren magischen Wesen spielt, fand ich spannend. Leider hat sich die Handlung immer wieder in zu schnellen, actiongeladenen Szenen verloren, ohne den Charakteren und ihren Beziehungen genug Raum zu geben, sich zu entwickeln.

Was mir ebenfalls fehlte, war die Struktur – vieles passiert in rasanter Geschwindigkeit, wodurch es manchmal schwerfällt, der Handlung zu folgen. Erst zum Ende hin nimmt die Geschichte etwas mehr Form an, und die Spannung wächst. Aber insgesamt blieb mir vieles zu oberflächlich und wirkte stellenweise verwirrend.

Die Charaktere, vor allem Clementine, haben viel Potenzial, aber sie blieben mir zu oft ein Rätsel. Zwar konnte ich ihre Beweggründe durchaus nachvollziehen, aber viele ihrer Entscheidungen wirkten zu schnell und zu wenig ausgereift. Jude wiederum hatte einen interessanten Charakter, aber auch hier fehlte mir die tiefere Auseinandersetzung mit seinen Gefühlen und Motiven. Die Nebenfiguren blieben leider etwas blass und konnten die Geschichte nicht wirklich bereichern.

Trotz der Schwächen hat das Buch eine gewisse Sogwirkung, und ich bin gespannt, wie sich die Geschichte im nächsten Band weiterentwickelt. Es gibt definitiv noch viel Potenzial, das vielleicht in den kommenden Bänden besser ausgeschöpft wird. Für mich bleibt „Sweet Nightmare“ ein solider Auftakt, der mich jedoch nicht vollkommen mitreißen konnte.