Interessanter Plot, bei dem der Funke nicht ganz überspringen wollte

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mainstreamgoere Avatar

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Die erste große Liebe gibt es nur einmal im Leben - und meistens vergisst man diese auch nicht. So geht auch Charlie Lewis, dem Protagonisten der Geschichte, der kurz vor seiner eigenen Hochzeit steht und plötzlich mit seiner Vergangenheit aus Teenagerzeiten und seiner ersten großen Liebe Fran konfrontiert wird.

An sich klingt dies nach einem tollen Plot. Dies ist es auch letztendlich, allerdings kommt "Sweet Sorrow" von David Nicholls leider auch nicht ohne Schwächen aus, denn leider mangelt es der Geschichte stellenweise an Tiefe und auch die Gegenwart ist meiner Meinung nach deutlich zu kurz gekommen. "Sweet Sorrow" selbst liest sich jedoch durchaus flüssig, emotional und oftmals sehr humorvoll, auch die Figuren sind größtenteils gut und ausreichend ausgearbeitet, sodass man diese gut kennen lernt.

Dennoch hat mir bei "Sweet Sorrow" das gewisse Etwas gefehlt, um vollends begeistert zu sein. Es ist zwar interessant, wie Charlie Lewis seine Jugend in der Theatergruppe verbracht, wie er Fran kennen gelernt und mit ihr die Liebe erlebt hat, aber auch die Scheidung seiner Eltern verkraften musste, allerdings wollte der Funke nicht gänzlich überspringen.

Dies bedeutet allerdings nicht, dass das Buch schlecht oder gar langweilig ist, denn dies ist es bei weitem nicht. Es ist emotional, es brachte mich zum Schmunzeln und ich konnte mich durchaus in Charlie hineinversetzen. Das Problem ist wohl einfach, dass ich letztendlich so viel mehr erwartet habe. Mehr Gegenwart, mehr Liebe zwischen ihm und seiner Verlobten und mehr Tiefe im Allgemeinen.

Trotzdem würde ich "Sweet Sorrow" aufgrund seiner interessanten Figuren jedem empfehlen, der gerne authentische und melancholische Coming-of-Age-Romane liest.