Ich habe mehr erwartet

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leseprinzessin1991 Avatar

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Zadie Smith hat sich mit ihrem Roman White Teeth bereits einen großen Namen gemacht. Dementsprechend gespannt war ich auf dieses Buch.
Der Roman beginnt mit dem eigentlichen Ende der Geschichte, als die Erzählerin von ihrer Arbeitgeberin Aimee entlassen wurde. Sie reflektiert über ihr bisheriges Leben und berichtet , wie sie im Jahr 1982 ihre Freundin Tracy in einem Ballettkurs kennengelernt hat.
Die Ich –Erzählerin , deren Namen man leider nicht erfährt und Tracey sind sofort ein Herz und eine Seele. Beide sind Töchter aus einer Mischbeziehung in Großbritannien der 80ziger Jahre. Die Mutter der Ich- Erzählerin ist eine Einwanderin , wahrscheinlich aus der Karibik, und strebt eine politische Karriere an. Sie wirkt sehr aufgeklärt, modern und kritisch.
Tracys Mutter ist eine einfache Frau, die nicht besonders viel Wert auf ein geregeltes Leben legt.
Trotz dieser ungleichen Herkunft verstehen sich beide Mädchen, nicht zuletzt durch ihr gemeinsames Hobby Tanzen. Tracy ist sehr begabt , während die Ich – Erzählerin eher erfolglos bleibt.
Im weiteren Verlauf trennen sich die Wege der Freundinnen und die Hauptfigur nimmt die Stelle einer persönlichen Assistentin von Aimee, eines weißen australischen Popstars, an.
Aimee möchte in Westafrika eine Schule bauen und verwirklicht ihren Plan, kümmert sich dann aber nur halbherzig um ihr Projekt. Dies ist die Aufgabe der Ich -Erzählerin. Nach einem Konflikt wird die Erzählerin entlassen . Sie steht vor dem Nichts.

Mich hat das Buch nicht überzeugt. Viele Themen wurden angerissen, aber nicht vertieft. Das im Klappentext angekündigte Tanzmotiv verläuft dann irgendwo im Sand.
Es hätte sehr viel mehr über Immigranten in Großbritannien, deren Schwierigkeiten und Lebensumstände berichtet werden können. Es gibt im Buch mehr als genug Ansätze.
Die Handlung springt zwischen den verschiedenen Zeitebenen hin und her, deshalb vielleicht der Titel Swing Time?
Die Geschichte der Mädchen war teilweise sehr interessant. Den Handlungsstrang mit Aimee und ihrem Projekts in Afrika fand ich ziemlich langweilig und auch unglaubwürdig. Smith beschäftigt sich mit zu vielen Themen und so fehlt der rote Faden.