So ist Leben, beeindruckend erzählt, unaufgeregt und echt

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sofiewalden Avatar

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Zwei kleine Mädchen lernen sich beim kostenlos angebotenen Tanzunterricht kennen und werden beste Freundinnen. Zusammen verbringen sie ihre Kindheit und leben ihren gemeinsamen Traum, Tänzerin zu werden. Doch nur eine der beiden, Tracey, hat das nötige Talent, wechselt als Jugendliche auf eine entsprechend ausgerichtete Schule und wird tatsächlich Tänzerin. Die andere namenlos gelassene Ich-Erzählerin dieses Romans geht einen anderen Weg. Sie studiert und wird dann, eher durch Zufall, Assistentin der berühmten Sängerin Aimee. Für viele Jahre besteht ihr Dasein darin, um die Welt zu jetten, und ein Leben zu leben, das nicht ihr eigenes ist. Eine für sie persönlich besondere Rolle darin spielt ein Projekt Aimees, eine Mädchenschule in Westafrika aufzubauen und zu unterhalten. Irgendwann ist dieser Lebensabschnitt schließlich vorbei und ein neuer beginnt. Der Kontakt der beiden Freundinnen kommt dabei über die Jahre nahezu zum erliegen, reißt aber nie ganz ab. Meist zufällig treffen sie immer mal wieder aufeinander und sind sich dabei doch noch sehr vertraut.
Viel Zeit lässt sich die Autorin in diesem Roman beim Erzählen. Der geradezu sachliche, unaufgeregte und doch sehr intensive Schreibstil, mit der sie die Realitäten des Lebens dieser beiden Mädchen und ihres Umfelds beschreibt, hallt lange nach. Das Kämpfen, Siegen und Scheitern, das Enden und die damit verbundene Chance, neu anzufangen, die Frage nach den eigenen Wurzeln und dem 'was ist überhaupt Glück', dies alles 'swingt' mit in diesem beeindruckenden Buch.