Etwas vorhersehbare, aber leichte Sommerlektüre

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nadelkissen01 Avatar

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Die Entwicklung und auch schließlich das Ende des Romans sind zwar vorhersehbar, trotzdem eignet er sich durchaus als leichte Sommerlektüre, vielleicht während eines sonnigen Tages am Meer.
Das Cover strahlt förmlich Ruhe und Urlaub aus, eine junge Frau in einem alten, aber sehr gepflegten T4 steht mit Blick auf den Leuchtturm unter blauem Himmel am Strand. Ihr scheint einiges durch den Kopf zu gehen.
Ganz im Gegensatz dazu zeigt sich die Protagonistin Doreen Grüning in den ersten Kapiteln: erfolgreich, diszipliniert und kontrolliert. Ihr Auftrag, heimlich und ohne großen Widerstand auf Sylt die Dauercamper eines alten Campingplatzes zum Umzug zu überzeugen, damit dort ein Glamping-Resort für Reiche entstehen kann, scheint ein Sprungbrett für die nächste Stufe der Karriereleiter zu sein.
Doch sie hat die Rechnung ohne die Einwohner Sylts gemacht.
Hier kommt das eigentliche Potential des Romans hervor. Die Darstellung der verschiedenen urigen Einwohner des Campingplatzes gelingt Claudia Thesenfitz so authentisch, dass man das Gefühl hat, diese vor Augen zu haben. Man fiebert fast mit, wenn es zu der Enttäuschung über die Lüge und Intrige kommt, wenn die Probleme Sylts, die der Tourismus und das Image der Insel der Reichen und Schönen mit sich brachten, thematisiert werden.
Der Untertitel "ein Glücksroman" kommt mir passend vor, auch wenn das Ende irgendwie bisschen zu viel von allem hat.