,,Sylt oder Süßes" ist Perfekt gewählt

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Der Liebesroman ,,Sylt oder Süßes" von Claudia Thesenfitz erschien am 27.04.2023 im Ullstein Verlag.

Das Cover ist typisch für diese Bücher und man weiß direkt was auf einen zu kommt.

Der Schreibstil der Autorin ist locker ,leicht weg zu lesen und gut zu verstehen.
Man gleitet durch die Story, die ohne viele Wendungen so wie die Protagonistin straight ihren Weg geht.
Bei der Beschreibung von Doreen war mein erster Gedanke ,,Anstrengend und Kontrollsüchtig" auch wenn man aufgrund ihrer Vergangenheit verstehen kann wie sie so werden konnte.
Es zeigt aber das man mit viel Disziplin alles schaffen kann was man will egal welche Karten einem zugeteilt werden.
Die Charaktere finde ich authentisch und sympathisch aber sie sind alle ohne Ecken und Kannten, sehr Stereotypisch und Klischee behaftet.
Die Beschreibung der Insel finde ich hingegen sehr gut. Man bekommt richtig Lust dort Urlaub zu machen und spürt auch die Verbundenheit der Autorin mit der Insel. Deswegen finde ich es auch so schade das auf die wirklichen Probleme der Insel nur so wenig eingegangen wird.
Damit komme ich auch schon zum Kern der Problematik die ich mit der Geschichte habe.
Sie ist von der dritten Seite an vorhersehbar und ohne Tiefgang. Die Charaktere sind durch die Namen auseinander zu halten. Ja, man erfährt ein wenig aus deren Leben aber das wars auch schon. Die durchaus ernst zu nehmenden Probleme der Insel wird angerissen aber auch nicht weiter ausgeführt. Sehr Schade.
Wenn ich mich für lieblingscharaktere entscheiden muss dann sind es Ove und Frau Zemke und die mit ihnen Verbundene Geschichte.
Noch lobend zu erwähnen wäre das es keine losen Enden mehr gibt. Alle Handlungen werden abgeschlossen, leider wirken die Szenen mit dem Bullibesitzer und die mit Erika zum Schluß sehr kostruiert und es werden jeweils nur ein paar Zeilen dafür eingeschoben. Das hätte für meinen Geschmack auch geschlossener und runder in die Geschichte eingearbeitet werden können. Desweiteren finde ich es erfrischend ,weil es ja als Liebesroman deklariert ist, das sich wiederum nicht alle 20 Seiten die Kleider vom Leib gerissen werden und das Thema Sex auch nur ,wie vieles anderes, angerissen wird.

Zum Schluß noch eine kleine Anmerkung die mich persönlich wirklich sehr gestört hat. Die erwähnung ,,Ihrer Uhr" mit vollem Namen auf gefühlt jeder zehnten Seite. So unnötig wie unverständlich und hat meinen Lesefluß dann zum Schluss auch gestört.

Alles in allem hat mich das Buch unterhalten ,aber ich hätte mir viel viel mehr Substanz gewünscht. Das Potential ist definitiv da, aber von der Umsetzung war ich enttäuscht. Es ist eine sehr seichte Vorhersehbare Strandlektüre die nicht mal die komplette Aufmerksamkeit erfordert.