Plätschert so dahin

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rebekka Avatar

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Der Besitzer eines Antiquariats hat es nicht leicht. Wenn schon neue Bücher kaum noch gekauft werden - entweder, weil die Leser auf E-Books umgestiegen sind oder weil sich kaum noch jemand die Zeit nimmt, ein mehrseitiges Werk zu lesen - dann lassen sich in der heutigen Zeit gebrauchte Bücher wahrscheinlich noch schwerer an den Mann oder die Frau bringen. Und Sammler von Erstausgaben, mit denen sich gutes Geld machen lässt, sind so selten, dass sie kaum ins Gewicht fallen.

Auch Shaun Bythell macht diese Erfahrung. Sein Tagebuch schwankt zwischen Fatalismus und Pessimismus, die Einnahmen stagnieren und ganz offensichtlich ist er sich nicht mehr sicher, ob er sich den richtigen Beruf ausgesucht hat. Erschwerend kommt hinzu, dass der Roman genau das ist, was er im Titel behauptet zu sein: Ein Tagebuch. Bythell notiert alles, was am Tag in seinem Geschäft passiert, Wichtiges, Unwichtiges, Witziges und Ärgerliches. Das bringt er zwar in einer klaren, verständlichen Schreibweise zu Papier . Aber trotzdem plätschert das Geschehen einfach nur so dahin, was dazu führt, dass meine Neugier auf das Buch nach dieser Leseprobe bereits gestillt ist.

Nur eins wüsste ich noch gern: Wie kann sich eine Buchhandlung in einem abseits gelegenen "Nicht-mal-1000-Seelen-Dorf" zum größten Antiquariat Schottlands entwickeln? Sehr rätselhaft.