Absolut empfelenswert!

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Unser Protagonist Paolo ist an einem kritischen Punkt in seinem Leben angekommen. Nachdem er erfahren hat, niemals ein leibliches Kind mit seiner Ehefrau haben zu können, überdenkt er sein ganzes Leben. Die Krise, in die er hineinrutscht, spiegelt sich im Zustand der Welt wider.

Thematisiert werden die Jahre ab 2015 bis in die Gegenwart hinein. So spielen die Anschläge in Paris eine Rolle, so wie die in Berlin. Ein Thema ist zudem der Klimawandel. Gleich zu Beginn des Buches reist Paolo zur Konferenz der Vereinten Nationen zum Thema Klimawandel 2015. Doch er hat das Gefühl, nichts Neues sagen zu können. So geht es ihm auch mit seinem Buch über die Atombombe. Zwar versucht er, an seinem Buch weiterzuschreiben, doch auch hier begleitet ihn das Gefühl, nichts Neues beitragen zu können.

Während es also beruflich für ihn nicht sonderlich gut steht - ökonomisch geht es ihm allerdings trotz allem gut - werden wir in sein privates Leben mitgenommen. Dabei treffen wir auf interessante Charaktere. Der Autor schafft es, seine Figuren unperfekt, menschlich und glaubwürdig darzustellen. Als Leser_in hat man das Gefühl, dass die Figuren tatsächlich existieren. Vielleicht tun sie das auch. Es wird wohl kein Zufall sein, dass der Autor, der Physik studiert hat und Bücher schreibt, seinen Charakter, der beruflich dasselbe tut, auch nach sich benannt hat.

Paolo Giordani hat es geschafft, auf sehr menschliche und nüchterne Art und Weise eine Geschichte zu schreiben, die sich wohl mit nicht noch aktuelleren Themen beschäftigen könnte. Dabei schlägt er scheinbar leichthändig eine Brücke zu seiner Hauptfigur, die parallel zu den Ereignissen seine eigene kleine Krise durchlebt und versucht herauszufinden, wie er mit seinem Leben weitermachen soll. Ich kann das Buch absolut empfehlen.