Äußerst interessante Einblicke

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gisel Avatar

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England, 1932: Als junge Lehrerin wird Marion Crawford die Gouvernante der Prinzessinnen Elisabeth und Margaret. Marion hat es sich zum Ziel gesetzt, den beiden Prinzessinnen die Realität des britischen Volkes nahe zu bringen. Ihr Einfluss auf die beiden Mädchen ist sehr groß – groß ist aber auch der Einfluss, den das Königshaus auf ihr eigenes Leben ausübt.

Eine einsame alte Frau, die darauf wartet, dass die Königin auf ihrem jährlichen Weg nach Balmoral zum Tee zu ihr kommt, schon dies ist ein sehr eindrückliches Bild, das mich ganz schnell in die Geschichte gezogen hat. Im Verlauf der Erzählung erfährt der Leser nicht nur die Erinnerungen der Lehrerin Marion Crawford zu ihrer gemeinsamen Zeit mit der heutigen Queen und deren Schwester, sondern auch, warum es in all den Jahren des Wartens keine Einkehr zur Teatime gab. Erzählt wird die Zeit von Elisabeths sechstem Lebensjahr bis zu ihrer Vermählung mit Prinz Philip. Die Autorin Wendy Holden stützt sich dabei auf das Tagebuch der Lehrerin selbst, und das in einem angenehmen Schreibstil und mit sehr viel Feingefühl. Es ist, als würde der Leser selbst Marions Geschichte erleben. Natürlich ist das Buch ein Roman und keine Biografie, das erklärt die Autorin in ihrem Nachwort, dennoch ergibt sich durch die Lektüre ein sehr realistisches Bild der Erziehung der beiden Prinzessinnen und des Lebens im Dunstkreis der britischen Monarchie. Und doch sind es vor allem die Gedanken der Lehrerin, die im Zentrum der Geschichte stehen, das hat mir besonders gut gefallen.

Wer Interesse hat, einen Einblick in die Erziehung einer zukünftigen Königin und in die Geschehnisse rund um die britische Monarchie, aber auch über die Bediensteten des Königshauses zu erhalten, wird mit diesem Buch eine interessante Sichtweise erfahren. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.