Außerhalb des Buckingham Palace

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jonas1704 Avatar

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Wir schreiben das Jahr 1932 in England: Marion Crawford wird als die neue Erzieherin der Prinzessin Elisabeth und ihrer Schwester Margaret im englischen Königshaus eingestellt. Damit sie ein Bewusstsein für das reale tägliche Leben der Bevölkerung und deren Schwierigkeiten, welche zu meistern sind, erhalten, bringt Marion den Mädchen bei, was es heißt als normaler Erdbürger zu leben. Und so kommt es, dass die dreien Kaufhäuser besuchen, ins Kino gehen, die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und sehen dass außerhalb der Palastmauern das Leben hektisch aber auch turbulent vor sich geht. Denn die beiden Schwestern lebten bis dato isoliert von der Außenwelt, nahmen Privatunterricht und hatten einen sehr begrenzten Freundeskreis.
Die Aufopferung der jungen Crawford, die 16 Jahre lang im Buckingham Palace zu Diensten war, ist an manchen Stellen wirklich übertrieben beindruckend, da sie ihrer Rolle als Gouvernante so ernst nimmt und dabei oftmals ihre eigenen Träume vergisst und an die Seite schiebt. Das fand ich etwas übertrieben dennoch lobenswert. Sie erreicht natürlich auch viel dabei, die beiden Mädchen erweitern ihr Wissen in theoretischer sowie praktischer Weise, aber trotzdem war ihr erzwungenen Singledasein nicht unbedingt notwendig. Das eigene Glück kann nicht nur durch das fremde Glück erreicht werden.
Im Großen und Ganzen bekommen wir hier einen fiktiven Einblick in das tagtäglichen Geschehen des Palastes. Wer sich für die englische Königsfamilie interessiert ist hiermit sehr gut bedient. Crawfords Autobiografie wäre für mich vielleicht doch die bessere Wahl gewesen.