Die Gouvernante der Queen

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leseratte1310 Avatar

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Auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan des englischen Königshauses bin, so kann man sich doch kaum der Berichterstattung entziehen und ich fand es interessant, einmal eine andere Perspektive auf die Royals zu sehen als die der Yellow-Press.
Marion Crawford ist erst 22 Jahre alt, als sie die Schwestern Elisabeth und Margaret unterrichten soll. Sie ist recht schockiert, als sie feststellt, dass das Leben bei den Yorks so anders ist als das Leben, wie sie es kennt. Sie möchte, dass die Mädchen das reale Leben kennenlernen. Ihr Einfluss nimmt ständig zu und sie ganz besonders Lilibet ist ihr ans Herz gewachsen. Doch dann wird aus dem Herzog von York der englische König Georg VI. und aus Lilibet die künftige Königin.
Dieses Buch, das Fiktion und Wirklichkeit miteinander verknüpft, hat mir ganz gut gefallen. Allerdings hätte ich am Ende ganz gerne gewusst, was nun wirklich Fiktion war. Es hätte auch einiges etwas gestrafft werden können.
Man hat beim Lesen den Eindruck, als wäre da eine Kamera, die alles aufnimmt, so dass ich es betrachten kann.
Über die Charaktere rund um die königliche Familie braucht man wohl nicht viel zu sagen. Also bleibt die Lehrerin und Gouvernante, die sich um ihre Schützlinge kümmert. Sie steht mit beiden Beinen im Leben und will, dass diese Schützlinge nicht nur das abgeschottete Leben hinter Schlossmauern kennenlernen; sie nimmt sie mit raus ins wahre Leben. Aber auch Crawfords Leben verändert sich gewaltig, denn man erwartet, dass sie der Familie treu ergeben und verschwiegen ist. Allerdings erhält sie dafür nichts zurück, denn Anerkennung und Dankbarkeit bleibt aus. Sie gehört weder zur Familie noch zur Dienerschaft. Ihr Privatleben verläuft auch nicht wirklich gut. Wirklich warm geworden, bin ich mit der Protagonistin nicht.
Insgesamt habe ich nicht unbedingt etwas Neues erfahren, dennoch hat mich das Buch gut unterhalten.