Ein Leben für die Königskinder

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takabayashi Avatar

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Marion Crawford macht in Edinburgh eine Ausbildung zur Lehrerin, eigentlich mit dem erklärten Ziel, unterprivilegierten, armen Kindern eine Schulbildung zukommen zu lassen. Sie gehört zur ersten Generation von Frauen, die eine Berufsausbildung machen. Die Leiterin ihres Instituts überredet sie jedoch, eine Stelle als Gouvernante bei der Herzogsfamilie York anzunehmen, mit dem Argument, dass auch solche privilegierten Kinder Lehrer brauchen, die ihnen das Leben der "normalen" Leute nahebringen. Marion ist 22 als sie die Stelle antritt und man schreibt das Jahr 1932. Eigentlich sollte es erst nur ein Probemonat sein, aber im Endefekt bleibt Marion 16 Jahre bei der Familie, aus der inzwischen die Königsfamilie geworden ist.
Sie bemüht sich, ihren beiden Schützlingen Elizabeth und Margaret Einblick in das Leben außerhalb der Paläste zu geben, fährt mit ihnen U-Bahn, geht in öffentliche Schwimmbäder und zu Woolworth. Ihr Unterrichtsprogramm wird oft von - in ihren Augen überflüssigen - Veranstaltungen des Hofprotokolls gestört und unterbrochen. Aber sie hat die beiden Mädchen ins Herz geschlossen, liebt sie, als wären sie ihre eigenen Kinder und hat ihr Privatleben für ihren Job mehr oder weniger aufgegeben. Mehrfach will sie kündigen, wird aber von der "Queen Mum" immer wieder daran gehindert. Denn obwohl die Mädchen sehr an ihr hängen, wird sie letzlich doch als Domestikin behandelt.
Als sie das (gutbezahlte) Angebot erhält, ein Buch über die Prinzessinnen zu schreiben, tut sie es entgegen dem ausdrücklichen Verbot der Königin und wird danach von der königlichen Familie geächtet.
Gerade wenn man auch "The Crown" gesehen hat, fügt das Buch noch einige informative Facetten hinzu, ist aber insgesamt für mich doch etwas zu langatmig und repetitiv, eine Kürzung und Straffung hätte gut getan.