Lilibets Gouvernante erzählt

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kuddel Avatar

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Die junge Marion Crawford wird Gouvernante der Prinzessinen Elisabeth und Margaret von England. Eigentlich wollte sie sich immer für sozial schwache Kinder einsetzen und für diese arbeiten, aber hier findet sie nun unverhofft auch eine Erfüllung. Sie versucht den Mädchen das Leben ihres zukünftigen Volkes durch besondere Erlebnisse nahezubringen und hinterlässt so Spuren in deren Leben. Das Nahebringen des „einfachen und normalen“ Lebens klappte allerdings nur eingeschränkt. Gerne wollte sie ihren eigentlichen Zielen treu bleiben oder sich verändern, aber letztlich begleitete sie die heutige Queen vom 6 Lebensjahr bis zur Hochzeit.

Dieser Roman lehnt sich sehr stark an die Memorien der Marion Crawford an, wurde aber stark angereichert; leider wird nicht klar, was hier dazu gedichtet wurde und was der Wahrheit entspricht. Die „Fakten“ dieser interessanten Zeit, das Leben der Royals und deren Familiengeschichte werden recht umfassend aus der Sicht „Crawfies“ geschildert.
Der Erzählstil gefiel mir nicht so, manches war mir zu platt oder auch zu ausführlich dargestellt, so dass der Lesefluss darunter litt. Die Gouvernante hatte eine schwierige Stellung: Sie gehörte nicht zur Familie, aber auch nicht zur Dienerschaft, diese Zerrissenheit ist spürbar. Ihr Privatleben hat sie aus Liebe zu den Kindern immer wieder hintenangestellt, so dass sie im Alter sehr einsam war. Dieses Opfer blieb ohne Dank. Mir hat das Buch aufgrund der stellenweisen Längen und der Vermischung von Fakten und Fiktion nur bedingt gefallen, daher kann ich es nur eingeschränkt weiterempfehlen und vergebe 3 Sterne.
Fazit: eher für Fans des Königshauses oder für Liebhaber historischer Romane.