Schöne Geschichte über ungewöhnliche Frauen

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m.curie Avatar

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Wendy Holden erzählt in "Teatime mit Lilibet" von Marion Crawford, deren größter Wunsch und oberstes Ziel es ist, Lehrerin in einem Armenviertel zu werden - passt diese Aufgabe doch perfekt zu ihrer Überzeugung. Als sie ein ungewöhnliches Angebot bekommt, nimmt sie dieses zunächst vorübergehend an und begleitet die Prinzessinnen Elizabeth und Margaret letztendlich viele Jahre als Lehrerin und Gouvernante. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Mädchen die wirkliche Welt, die sich weitab vom Palast und dem königlichen Kinderzimmer befindet, näher zu bringen. Die sympathische Marion nimmt sich der Mädchen aufopferungsvoll an und erlebt Lilibet - wie Elizabeth von ihrer Familie genannt wird - als liebenswertes, wissbegieriges Mädchen. Ganz im Gegensatz dazu macht ihr Margaret das Leben immer wieder schwer, ist egoistisch und kann ein richtiges Biest sein.

Die Autorin zeichnet die Charaktere liebevoll und detailliert. Sie gewährt Einblick in eine sehr unkonventionelle royale Familie und schreibt so authentisch und lebendig, dass ich mich bis zum Schluss frage, wieviel ist Realität, wieviel Fiktion? Vielleicht ist aber genau das das Schöne, es bleibt ein Geheimnis und lässt Raum für Fantasie und Spekulation.

Der Schluss hat mich etwas enttäuscht, aber das war nur ein kleiner Wermutstropfen, der dem Lesevergnügen keinen Abbruch tat. Das ansprechende Cover und der Klappentext haben nicht zu viel versprochen - eine schöne Geschichte über ungewöhnliche Frauen.