Von Lilibet zu Queen Elisabeth - Eine verratene Liebe

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katharina.51 Avatar

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Marion Crawford wurde die Lehrerin und Gouvernante der heutigen Queen Elizabeth und ihrer Schwester Margaret Rose, obwohl sie fest davon überzeugt war, es wäre besser am anderen Ende der Gesellschaft zu wirken.
England hatte in den 1930iger Jahren große Slums in seinen Städten, die Menschen lebten in entsetzlichen Verhältnissen, die selbst Charles Dickens schockiert hätten. Bildung war die einzige Möglichkeit dieser Misere zu entrinnen, dazu wollte Marion beitragen.
Sie war glühende Anhängerin des Pädagogen Friedrich Fröbel, einem Erneuerer der Erziehungswissenschaften.
Die Leiterin ihres Lehrerkollegs überzeugte sie, dass sich in den Köpfen der Oberschicht etwas ändern muss und so führte sie das Schicksal zu den Royals,
die sie durch moderne Erziehung und Einbindung in die Realität der gewöhnlichen Menschen formen wollte.
Das persönliche Drama von Marion Crawford ist, dass sie ihr eigenes Leben verpasst. Sie bleibt hinter der Glaswand, wie sie sich ausdrückt und verzichtet auf ihr eigenes Glück, auf Familie.
Die Entscheidung zu diesem Schritt fällt endgültig, als die Königin,die Mutter der Kinder die Zauberworte ausspricht: "Sie werden gebraucht" und "Ohne sie könnten der König und ich nicht weitermachen".
Ob ernst gemeint mag man bezweifeln, doch Marion fühlt sich geschmeichelt und glücklich.
"Blieb sie, um eine Revolution wie im zaristischen Russland zu verhindern?"

Was ist der Fantasie der Autorin entsprungen, wo ist die Linie der historischen Wahrheit, was ist Fiktion im Sinne eines Romans.
War es wirklich so, oder hätte es so sein können?
Die Autorin will mit ihrem Buch der Lehrerin und Gouvernante der Königstöchter ein Denkmal setzen. Sie beschreibt entlang vorhandener Dokumente und vor allem den eigenen Aufzeichnungen von Marion Crawford.
Deren eigentliches Drama ist das, dass sie sich erst spät eingesteht, dass sie
eine Angestellte war, die ihre bezahlte Pflicht erfüllte. Erst als sie vermeintlich ihre Loyalität zum Königshaus brach, das wahre Gesicht ihrer Arbeitgeber erkannt hat. Ihre Liebe zu Elizabeth war für die Katz.

Das Buch plätschert leicht wie ein Bach dahin, es wird nicht zum reissenden Strom, der uns mitnehmen könnte in Strudel, Untiefen und Abstürze, keine Indiskretionen, keine Skandale, keine atemlosen Abenteuer.
Es lässt uns wissen was wir sowieso schon wissen.
Geeignet für Andenkensammler der englischen Royals.