Was wirklich wichtig ist
Der Roman „Teddy“ aus dem Rowohlt-Verlag zeigt auf dem Schutzumschlag das Porträt einer jungen Frau im Look der 50er mit Sonnenbrille und Kopftuch. Das scheint zunächst nicht richtig zu einer Geschichte zu passen, die in den späten 60er Jahren angesiedelt ist. Überraschend ist aber auch der Einband des Hardcovers: Das Hellgrün schimmert perlmuttartig und ist damit sehr ungewöhnlich.
Ungewöhnlich ist auch die Hauptfigur Teddy. Die Autorin Emily Dunlay lässt ihre Protagonistin selbst erzählen. Ausgangssituation ist ein Verhör, dass zwei Herren einer nicht näher benannten Behörde mit ihr führen. Teddy erzählt dabei, wie sie in ihre aktuelle Lage gekommen ist. Und dabei erfährt der Leser den Lebensweg der 35-jährigen, der von einer konservativen Erziehung geprägt wurde. Gegenpol ist unkonventionelle, scheinbar von den familiären Ansprüchen befreite Leben ihrer Tante Sister, welches auf Teddy Faszination und Ängste gleichzeitig ausübt.
Sie will den Perfektionsansprüchen ihrer Umwelt, vor allem ihrer Mutter, entsprechen. Dadurch verspricht sie sich Sicherheit und menschliche Wärme.
Wenn sie nur das perfekte Kleid findet, das perfekte Outfit für den perfekten Auftritt, dann wird alles gut... Gefangen in diesen Vorstellungen, die eigentlich die Wünsche der Mutter widerspiegeln, ist sie auch kein Kind ihrer Zeit mit Hippie-Mode und Jeans. Ihr toupiertes Haar und die Designermodelle nach dem Modediktat der High Society sind wie sie selbst in einem Club empfindet „überholt“. So ist das Cover auf subtile Weise äußerst passend. Perlen spielen als Statussymbol ebenfalls eine große Rolle – hier gibt es wieder den Bezug zum Bucheinband.
Aber ihr enges Lebenskorsett wird immer wieder gesprengt durch ihren letztlich nicht zu unterdrückenden Wunsch nach einem Leben außerhalb der Konventionen und dem Bedürfnis nach Betäubung und Loslassen.
Eingewoben in eine Rahmenhandlung, die von politischem und gesellschaftlichem Ehrgeiz erzählt, offenbart sich die Psyche einer traumatisierten und getriebenen Frau. Ihr Überlebenswille und die Erkenntnis, was für sie wirklich wichtig ist, führen Teddy zu einem überraschenden Romanausgang.
In einer Zeit, in der wir vor allem durch mediale Manipulation suggeriert bekommen, dass materielle Dinge uns glücklich, unser Leben bunter und uns selbst perfekt machen würden, ist dies ein wichtiges Buch. Seine Kernaussage ist nicht neu, aber ich habe sie noch nie so emotional und eindringlich vernommen.
Ungewöhnlich ist auch die Hauptfigur Teddy. Die Autorin Emily Dunlay lässt ihre Protagonistin selbst erzählen. Ausgangssituation ist ein Verhör, dass zwei Herren einer nicht näher benannten Behörde mit ihr führen. Teddy erzählt dabei, wie sie in ihre aktuelle Lage gekommen ist. Und dabei erfährt der Leser den Lebensweg der 35-jährigen, der von einer konservativen Erziehung geprägt wurde. Gegenpol ist unkonventionelle, scheinbar von den familiären Ansprüchen befreite Leben ihrer Tante Sister, welches auf Teddy Faszination und Ängste gleichzeitig ausübt.
Sie will den Perfektionsansprüchen ihrer Umwelt, vor allem ihrer Mutter, entsprechen. Dadurch verspricht sie sich Sicherheit und menschliche Wärme.
Wenn sie nur das perfekte Kleid findet, das perfekte Outfit für den perfekten Auftritt, dann wird alles gut... Gefangen in diesen Vorstellungen, die eigentlich die Wünsche der Mutter widerspiegeln, ist sie auch kein Kind ihrer Zeit mit Hippie-Mode und Jeans. Ihr toupiertes Haar und die Designermodelle nach dem Modediktat der High Society sind wie sie selbst in einem Club empfindet „überholt“. So ist das Cover auf subtile Weise äußerst passend. Perlen spielen als Statussymbol ebenfalls eine große Rolle – hier gibt es wieder den Bezug zum Bucheinband.
Aber ihr enges Lebenskorsett wird immer wieder gesprengt durch ihren letztlich nicht zu unterdrückenden Wunsch nach einem Leben außerhalb der Konventionen und dem Bedürfnis nach Betäubung und Loslassen.
Eingewoben in eine Rahmenhandlung, die von politischem und gesellschaftlichem Ehrgeiz erzählt, offenbart sich die Psyche einer traumatisierten und getriebenen Frau. Ihr Überlebenswille und die Erkenntnis, was für sie wirklich wichtig ist, führen Teddy zu einem überraschenden Romanausgang.
In einer Zeit, in der wir vor allem durch mediale Manipulation suggeriert bekommen, dass materielle Dinge uns glücklich, unser Leben bunter und uns selbst perfekt machen würden, ist dies ein wichtiges Buch. Seine Kernaussage ist nicht neu, aber ich habe sie noch nie so emotional und eindringlich vernommen.