Man sollte immer auch die andere Seite beachten

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juno dean Avatar

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Wie kam ich zu diesem Buch?
Durch Zufall wurde ich auf das Buch bzw. die Autorin aufmerksam. Es ist das erste Buch von Claire Parker, das ich gelesen habe.

Wie finde ich Cover und Titel?
Beides sprach mich sofort an.

Um was geht’s?
Normalerweise mag ich Zusammenfassungen in Rezensionen nicht (ihr seid ja wohl alle in der Lage, einen Klappentext zu lesen), aber hier möchte ich doch ein paar Sätze verlieren, weil die Story einfach so mitreißend ist. Ich finde die Idee so aberwitzig, und die Umsetzung ist wirklich herrlich. Dank des Klappentextes hatte ich ja schon eine Ahnung, wen Kate (nicht DIE Kate) da im Dienstbotentrakt beim Tee trifft. Aber bis Kate das checkt, vergeht natürlich eine Weile, und solange quatscht sie mal eben frei Schnauze mit der Queen herself (genannt Betty) und lästert unwissend über die Royals. Sie erzählen sich gegenseitig viel über ihre Leben und bringen dabei der jeweils anderen ihre eigene Situation näher, wobei die Queen dabei ganz schön aus dem Nähkästchen plaudert und einen guten Einblick hinter die Kulissen des Königshauses gibt. Kate lernt die Royals von einer anderen als der bisher von ihr bekannten Seite kennen und beginnt umzudenken. Am Ende des Buches befinden sich Bettys goldene Regeln für ein besseres Leben, das und vieles anderes ist die Message des Buches.

Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um einen Einzelroman, der also problemlos ohne Vorwissen und Cliffhangergefahr gelesen werden kann. Der Schreibstil ist flüssig und zügig zu lesen (sind ja auch nicht allzu viele Seiten), der Ausdruck ist gut und leicht zu verstehen. Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen. Angenehm kurze Kapitel verleiten dazu, eben mal schnell nuuur eins noch zu lesen. Ein mal subtiler und mal herzerfrischender Humor rundet das Ganze ein wenig ab und trifft genau meinen Geschmack. Es ist so herrlich absurd, wie die zwei Frauen bei einer Flasche Schnaps pokern, bis diese leer ist. Es gibt einiges zu lachen, aber auch sozialkritisches, über das man nachdenken kann.
Ein paar schöne Zitate möchte ich euch nicht vorenthalten:
• Was die Dinge wirklich wert sind, hängt nur davon ab, für wie wertvoll wir sie halten.
• Die Menschen werden geboren, die wachsen auf, kümmern sich um ihre Träume, stellen fest, dass ihre Träume sich nicht um sie kümmern, dann tun sie, was man von ihnen erwartet.
• Das ist Impressionismus. Er zeigt uns, dass man manche Dinge aus der Ferne besser erkennt, als wenn man zu nahe dran steht.
• Sie müssen nicht die Queen sein, um die wichtigste Person im Saal zu sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Queen im Saal ist, ist schließlich extrem gering.

Wer spielt mit?
Die Charaktere und deren Entwicklung sind gut gezeichnet. Ich habe sie kennengelernt und habe mitgefiebert.

Wie steht es mit der Fehlerquote?
Das Buch war meines Erachtens gut korrigiert und dementsprechend eine Wohltat für die Augen beim Lesen.

Mein Fazit?
Es ist eine wirklich herzerwärmende, fast philosophische Geschichte, die das Leben der Royals reflektiert und ein deutliche(re)s Bild zeichnet. Das Buch hat mir außerordentlich gut gefallen, somit erhält es von mir 5 von 5 Sternchen und kann guten Gewissens weiterempfohlen werden. Es wird nicht das letzte Buch der Autorin sein, das ich lese.