Buddhismus light

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Michaela Vieser studierte Japanologie und kam dadurch auf die Idee ein Jahr lang in Japan in ein buddhistisches Kloster zu gehen.

Die westliche Vorstellung vom Leben in einem buddhistischen Kloster musste allerdings sehr schnell der Realität weichen. Unsere fast schon romantischen Bilder vom Leben in einem buddhistsichen Kloster konnte die Autorin so nicht wiederfinden. Allerdings den Sinn des Klosterlebens schon.

Mit viel Enthusiasmus stürzte sich Michaela ins Leben im Kloster. Sie lernte viel. Von der Kalligraphie über die Teezeremonie bis hin zum Kendo. Aber nicht nur buddhistische Fertigkeiten wurden ihr näher gebracht, sondern auch Wege zu sich selbst, Wege zum Umgang mit Enttäuschung, Wege hin zum selbstgesteckten Ziel, usw. Sie bestritt alte, traditionelle Wege auf einem alten Pilgerberg, Wege im alten und auch neuen Kyoto und die täglich gleichen Wege zum Gebet / zur Andacht, zum Essen und zur Arbeit im Kloster. Erfahrungen konnte sie viele sammeln, aber ob es tatsächlich DIE ERLEUCHTUNG war?

DIE ERLEUCHTUNG innerhalb eines Jahres zu erlangen ist meines Erachtens unmöglich, so konnte dies wohl auch Michaela Vieser nicht gelingen. Aber Erleuchtungen erhielt sie trotzdem viele. Erleuchtungen für sich selbst und ihre Einstellung, Erleuchtungen über das Zusammenleben von Menschen, Erleuchtungen über eine andere Kultur und noch einige mehr.

Zwar ist das Buch sprachlich relativ einfach gehalten, aber es sollte wohl auch kein buddhistisches Sachbuch werden. Deshalb betitelte ich meine Rezension mit Buddhismus light. Man erfährt wohl schon einiges über den Buddhismus, aber eher etwas über das Kloster an und für sich. Nicht so sehr viel Spezielles über die Lehren des Buddhismus. Wer diese lesen will, muss sich ein Sachbuch zum Thema kaufen.

Michaela Vieser erzählt frisch, fromm, föhlich, frei von ihrem Jahr in Japan und vermittelt meines Erachtens schon sehr viel von der Kultur dort. Ich habe das Buch gerne gelesen und für mich einiges herausziehen können.

Kritik: Leider haben sich relativ viele Tippfehler eingeschlichen. Man sollte den Text noch einmal überarbeiten und nach diesen und Kommafehlern schauen. Es stört beim Lesen und sollte einfach nicht vorkommen.

Ein Buch, das mal etwas anderes zwischen all den Krimis, Thrillern und Komödien darstellt.

 

 \>\> Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz . \<\< aus Tintenherz S.16 (Cornelia Funke) / im Original von Sir Francis Bacon