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annajo Avatar

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Michaela Vieser reist im Rahmen ihres Studiums der Japanologie nach Japan und will ihre Zeit dort in einem Kloster verbringen um der Seele Japans näher zu kommen. Schnell merkt sie, dass die Realität so gar nicht ihren Erwartungen entspricht und dass sie ihre Ansichten revidieren muss. Auch ihr Japanisch und ihre Kenntnisse der japanischen Kultur reichen bei Weitem nicht aus, um Missverständnisse oder unangenehme Situationen zu vermeiden und sich völlig in das Kloster zu integrieren. Besonders gefällt ihr die japanische Liebe der Ästhetik und so interessiert sie sich schnell für die traditionellen Künste und erlernt die Kalligrafie, die Teezeremonie, das Blumenbinden und den traditionellen Schwertkampf. Dabei sind die einzelnen Kapitel jeweils den in diesen Lernabschnitten zentralen Personen gewidmet.

Ich habe dieses Buch nach etwa der Hälfte abgebrochen, da ich überhaupt nicht hineingefunden habe. Auch so habe ich dieses Buch bis dahin immer nur kapitelweise gelesen und nebenher zur Unterhaltung ein anderes Buch gelesen, da mir für "Tee mit Buddha" einfach die nötige innere Ruhe fehlte. Es ist mir einfach nicht gelungen, mich darauf einzulassen und damit "herunter zu kommen", obwohl die Kapitel teilweise diese Wirkung hatten. Allerdings fand ich es dann wiederum streckenweise recht langweilig und auch Viesers ungeduldige Art ging mir bisweilen auf die Nerven. Beispielsweise sieht sie nicht ein, warum sie wochenlang Schrittübungen machen muss, wo sie doch eigentlich den Schwertkampf erlernen wollte. Jeder, der schon einmal irgendeine Disziplin erlernt hat, weiß jedoch, dass die Technik das Entscheidende ist und Grundwissen zuerst erworben werden muss. Zudem konnten Viesers Beschreibungen mir die Menschen nicht wirklich näher bringen. Für mich blieben sie zweidimensional und wurden nicht plastisch.
Ich habe mit der Entscheidung, dieses Buch abzubrechen, lange gehadert. Doch wenn man einen inneren Widerwillen spürt, sollte man sich nicht zwingen, zumal Lesen für mich eine Erholung ist und einen gewissen Unterhaltungswert mitbringen sollte. Ich wollte dieses Buch von vornherein nicht lesen, habe es dennoch erhalten und mir Mühe gegeben, doch einen Zugang zu finden. Möglicherweise hätte es mir als wöchentliche Kolumne in einer Zeitung auch wesentlich mehr zugesagt. Als Fazit bleibt für mich festzuhalten, dass mir diese Art geballter Erfahrungsbericht mit Meditation und Lebensweisheit in einem Umfang von mehr als 100 oder 150 Seiten nicht liegt. Andere Leser mögen das anders sehen; letztlich ist es einfach Geschmackssache und mein Geschmack war dieses Buch leider nicht.