Apfel oder Birne

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suse9 Avatar

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Der Klappentext schreckte mich fast ab: Blockbuster, Pageturner, Netflix – alles Wörter, die mich eigentlich in die Flucht schlagen. Da ich aber Joachim B. Schmidt als guten Erzähler in „Kalmann“ kennenlernen durfte, las ich mir die ersten Seiten seines neuen Romans durch.

Anfangs hatte ich Schwierigkeiten mit dem Schreibstil – zu schnelle, kurze Kapitel. Ich konnte mich aber einlesen, und die verschiedenen Blickwinkel versprechen eine spannende, interessante Story. Die Sage um Tell ist mir bekannt und eigentlich mag ich es nicht, wenn ein klassischer Text abgewandelt und modernisiert wird. Wenn dies jedoch dazu führt, die Geschichte einem breiteren Publikum nahe zu bringen, kann ich mich damit arrangieren.

Joachim B. Schmidt versteht es, den Leser zu fesseln. Fast hat man selbst Angst, vom Felsen zu stürzen oder Harras´ Schweiß in der Nase. Die Kapitel sind zwar sehr kurz gehalten, wenn man sich aber die Zeit nimmt, zwischen die Zeilen zu schauen, entfalten sich komplexe Charaktere und Ereignisse. Ich bin gespannt, ob Tell selbst auch noch zu Wort kommen darf.

Klappentexte können viel zerstören, deshalb mag ich sie nicht und zum Glück habe ich diesen hier wieder einmal ignoriert.