Absolutes Highlight

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caro1118 Avatar

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Schon am Cover erkennt man den Zusammenhang. Es geht um Wilhelm Tell und den berühmten Armbrustschuss mit dem er einen Apfel vom Kopf seines Sohnes schießt.

Joachim B. Schmidt erzählt die Geschichte des berühmten Schweizer Freiheitskämpfers neu und lässt in kurzen Abschnitten alle an der Geschichte beteiligten als Ich-Erzähler zu Wort kommen. Wilhelm Tell ist eine armer Bergbauer, der schon so manchen Schicksalsschlag erleiden musste und mit dem das Zusammenleben nicht einfach ist. Die schwierigen Lebensbedingungen dieser Zeit verlangen ihm und allen Bauern viel ab. Die willkürliche und brutale Herrschaft der Habsburger macht das Leben zu einem ständigen Kampf und die Bevölkerung lebt in ständiger Angst vor dieser Willkür.

Die Perspektive wechselt ständig und das Geschehen wird vielschichtig beleuchtet. Nach und nach wird das Verhalten Wilhelms zu seinen Mitmenschen begreifbar und nachvollziehbar und man fühlt sich im Laufe der Erzählung ihm und den Figuren immer näher.

Die Erzählweise ist sehr klar und stringent und beschränkt sich so fast ausschließlich auf die für die Handlung wesentlichen Geschehnisse. Die Spannung steigert sich immer mehr bis zu dem unausweichlichen Höhepunkt, welcher jedoch nur einen Zwischenstopp darstellt, bevor die Geschichte ebenso spannend weitererzählt wird.

Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Vor allem durch die Möglichkeit die Handlungen der einzelnen Protagonisten durch ihre Erzählweise zu verstehen und durch diese persönlichen Erklärungen und Hintergründe zu begreifen, macht den besonderen Reiz dieses Buches, das einen mitreißt und begeistert. Die Geschichte wirkt so lebendig und schlüssig, dass man sich gut vorstellen kann, dass es damals genau so passiert ist. Für mich ist das Buch ein absolutes Highlight, das ich nur empfehlen kann!