Gelungenes Remake

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beebo Avatar

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"Zufriedenheit ist, wenn der Tag sich dem Ende zuneigt, die Sommerhitze [...] meinen Rücken wärmt [...] und der Brunnen plätschert."

Joachim B. Schmidt wagt sich in seinem Roman "Tell" an eine zeitgenössische Neuerzählung der weltberühmten Sage "Wilhelm Tell" von Friedrich Schiller.

Tell ist zu Beginn des Buches ein introvertiert, verschlossener, stiller Mann der zu aggressivem Verhalten neigt, wobei er auch bei seinem Neffen nicht zurück steckt. Von seiner Gemeinde wird er daher als seltsam wahrgenommen bis hin zu gefürchtet. Im Laufe der Geschichte verändert sich dies jedoch aufgrund mehrerer Ereignisse bis man am Ende auch seine sanfte Seite kennen lernt.

Zu Beginn ist das Buch sehe rasant geschrieben. Dieser Effekt entsteht einerseits durch die kurzen Kapitel und den Schreibstil und andererseits durch die vielen unterschiedlichen Erzählperspektiven. Wobei es genau diese vielen Perspektiven für mich so spannend gemacht haben. Zum Ende hin wird das Buch immer ruhiger. Wie ein plätschender Bach. Zwischendurch musste ich einige Male herzhaft lachen. Alles in allem finde ich, dass es eine sehr gelungene Aufbereitung der Sage ist. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich mich an das Original kaum mehr erinnere.