"Kopfkino mit Suchtfaktor"

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sophia60 Avatar

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"Kopfkino mit Suchtfaktor", so preist der Klappentext das Buch "Tell" von Joachim B. Schmidt an. Diesem Aus- und Anspruch kann kann ich uneingeschränkt zustimmen.
Ich konnte relativ unbedarft in die Erzählung hereinfinden, da ich von "Wilhelm Tell" als Sagenheld nur etwas von der Geschichte mit dem Apfel-vom-Kopf-Schuß im Hinterkopf hatte. Der Autor hat es überzeugend geschafft, die Figur des Tell und etliche seiner Familienangehörigen und Zeitgenossen darzustellen und lebendig werden zu lassen. Vor allem die Erlebnisse und Ansichten der einzelnen Protagonisten aus deren individueller Sicht zu beschreiben, ist ihm genial gelungen.
So baut sich der Erzählstrang kontinuierlich auf und als Leser*in kann man die Emotionen und Handlungen der Beschriebenen sehr gut nachempfinden. Die Zeit des 13./14. Jahrhunderts wird in aller Grausamkeit der Sitten erfahrbar gemacht.
Wer ein von Anfang bis zum Ende spannendes und interessantes Buch lesen möchte, dem sei dieser Roman sehr empfohlen.