Neu erzählt

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TELL

Heute erscheint druckfrisch "Tell" von Joachim B. Schmidt im Diogenes Verlag. In diesem Roman widmet sich der Autor der bekannten Sage und schweizerischen Nationalhelden Wilhelm Tell. Dabei orientiert er sich nicht an der Version Schillers, sondern denkt neu, erzählt rasant und unheimlich spannend.

Ich glaube jeder kennt die Sage um Wilhelm Tell: ein Mann, ein Sohn und ein Apfel, der von ebendiesem Sohn herunter geschossen werden soll. Ausgangspunkt der Handlung ist Gesslers Hut, vor dem sich Tell nicht verneigt. Eine Schmach!
Schmidt rollt diese Handlung neu auf, lässt sie realistischer wirken. Wilhelm Tell wird dem Leser*in nicht als Held präsentiert, sondern als ein etwas eigenbrödlerischer, selbstsicherer, fast gewöhnlicher Mann aus dem Dorf. Er lebt mit seiner Familie auf einem kleinen Hof. Das Leben ist gezeichnet durch den harten Alltag. In raschen Sequenzen wird die Handlung begreifbar gemacht. Insgesamt zwanzig Perspektiven geben Einblick auf die fiktive Tell-Sage, erläutern Hintergründe und machen die Sage lebendig. Dabei kommt man als Leser*in sowohl den Pro- und den Antagonisten näher.

Wer Wilhelm Tell in einer moderneren, spannenden Version näher kommen möchte, darf zu "Tell" von Joachim B. Schmidt greifen. Schnelle Sequenzen, realitätsnahe Situationen und viele Perspektiven prallen gekonnt aufeinander und machen den staubigen Klassiker zu einem modernen Stück.