Spannende Neuerzählung einer verstaubten Schullektüre

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Die berühmte Tell Sage, die früher als Pflichtlektüre in vielen Klassenzimmern den Deutschunterricht gestaltete, und die von Friedrich Schiller so vollständig und toll erzählt wurde neu aufleben lassen?

Joachim B. Schmidt hat mit seinem neuen Buch “Tell” eindrucksvoll bewiesen, dass dies keine unlösbare Aufgabe ist.

Wilhelm Tell ist ein Eigenbrödler, ein Einzelkämpfer, einfach ein komischer Kauz. Tapfer, mutig, leichtsinnig. Schiller hat mit seinem Tell keinen einfachen Protagonisten vorgegeben, sondern ein fertiges Konstrukt, welches nicht leicht zu durchblicken ist.
Schmidt zeigt Tell in seiner vollen Pracht. Doch was mir besonders gefällt ist, dass auch die anderen Charaktere zu Wort kommen. Sein Sohn Walter, der die schwierige Beziehung zu seinem Vater offenbart, hat mich besonders beeindruckt. Er fürchtet sich vor seinem Vater, aber hat dennoch nur Bewunderung für ihn übrig. Ich finde, dass diese Erzählweise sich perfekt fügt!

Das Buch ist in kurze Kapitel gegliedert, wobei jedes Kapitel einem Protagonisten zu geschrieben ist, der die Geschehnisse aus seiner Perspektive schildert. Die kurzen und prägnanten Erzählungen machen das Lesen besonders angenehm.

Definitiv eine Empfehlung. Vielen Dank an den großartigen Joachim B. Schmidt!