Bewegende Familienbiographie

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doro-liest Avatar

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Nilufar Karkhiran Khozani hat mit "Terafik" einen bewegende Familienbiographie verfasst.
Das Buchcover zeigt bereits sehr verschwommen die Konturen des Iran und hat damit schon den Hauptschauplatz des Romans im Blick.
Erzählt wird von Nilufar, die ihre Familie mit Einfühlungsvermögen beschreibt und ihre Reise in das Heimatland ihres Vaters somit sehr lebendig macht. Die gesellschaftlichen Eindrücke des Landes mischen sich mit den familiären Traditionen und auch den Beziehungen der einzelnen Familienmitglieder untereinander.
Der gesamte Text ist durchsetzt von Rückblenden in die Studienzeit von Nilufars Vater und seinen beruflichen Start in Gießen. In wechselnden Kapiteln wird davon erzählt, ebenso von gegenwärtigen Passagen und Auszügen aus dem Chatverlauf von Nilufar und ihrem Vater.
Insgesamt entsteht dadurch ein sehr buntes Bild, das einen durch diese Vielfalt an Texten, Zeitebenen und auch sprachlichen Unterschieden tief in die Familiengeschichte tauchen lässt und ein abwechslungsreiches Lesevergnügen möglich macht.
Besonders eindrücklich ist bei mir die Thematik "Ausländerkind" hängengeblieben und der damit verbundene immer anwesende Rassismus der von anderen klein geredet wird, weil bei dir Nilufar ist das nicht so. Somit wird auch die Zerrissenheit deutlich.
Ein wirklich aufrüttelnder Roman der Iran auch nicht nur von der negativen Seite zeigt.