Die Grenze zwischen Nichtankommen und Nichtwegkönnen

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ellus Avatar

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Was für ein starker Debütroman, und eine perfekte Vorstellung einer neuen Stimme! So bietet dieses Buch einen tiefen biografischen Einblick in das Leben der Autorin und ihre Erfahrungen, während gleichzeitig ihre ganz persönliche Erzählweise und lyrische Sprache so wunderschön zur Geltung kommen.
Nilufar Karkhiran Khozani erzählt von einer Reise nach Iran, in das Land ihres Vaters, das ihr gleichzeitig völlig fremd ist, aber sich auch auf seine ganz eigene Weise, und mit der weit verzweigten väterlichen Familie, wie ein Zuhause anfühlt.
Sowohl ihr psychologischer als auch ihr poetischer Hintergrund verbinden sich zu einer wirklich berührenden Wahrnehmung der oft komplizierten Familienbeziehungen und der Frage nach Heimat, nach Zugehörigkeit.
Auch das widersprüchliche Wesen Irans selbst wird eindrücklich spürbar, und das Gefühl der Menschen, die zwischen Gehen und Bleiben entscheiden müssen. Der Titel, Terafik - traffic - ist großartig gewählt, für den realen unendlichen Straßenverkehr in den Städten Irans, aber auch symbolisch für die Reisen, die Ziele und Wege, die Strecken zwischen Menschen und Orten, die manchmal trotz räumlicher Nähe sehr weit sind, manchmal aber auch trotz großer Entfernung sehr nah.

Ein sehr intensiver, wirklich beeindruckender Roman!