Es fügt sich alles irgendwie

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constanze_pachner Avatar

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"Es ist Nilufars erste Reise nach Iran und in eine ihr unbekannte Familie - die Familie ihres Vaters, der sie verlassen hat, als sie noch ein junges Mädchen war, und zurück in seine Heimat gegangen ist. Dort trifft sie auf neue Gesichter, die alle ihre Wunden und Sehnsüchte haben, und eine Gesellschaft voller Gegensätze. Nilufar lernt ein Leben kennen, das hätte ihres sein können, und einen Vater, der ihr immer dann ausweicht, wenn sie ihm nahe kommt. Koshrows Geschichte ist die eines Mannes, der in Deutschland mit seiner Familie und seinen Geschäftsideen eigentlich alles richtig machen wollte und doch niemals irgendwo ankommen konnte. Es ist aber auch die Geschichte eines Mannes, der die Hoffnung auf bessere Zeiten nicht aufgibt und um die Anerkennung seiner Tochter ringt." (Klappentext)

Auf der emotionalen Ebene konnte der Roman #terafik von #nilufarkarkhirankhozani mich überzeugen, jede Zeile riecht nach Heimat - ein Wort, welches es nicht in jeder Sprache als Übersetzung für das Deutsche Wort gibt - , jeder Satz ist voller Schmerzen frei zu fühlen, das ruft zwei Gefühle gleichzeitig herauf, die den Menschen beim balancieren die Hände reichen, das Gefühl der wohligen Wonne und das Gefühl kratzenden Leides. Doch leider fügt sich bei diesem Roman eben nicht irgendwie alles - Komposition, Sprache, Handlung und Emotion schauen sich nicht gegenseitig an, jede Komponente blickt auf ein eigenes Tableau und verliert sich trotz des so prägnanten Themas in Zeilen der Belanglosigkeit. Der Roman kämpft in der Umsetzung mit seiner Textualität: er sucht sowohl die Straße der Kohäsion als auch die der Kohärenz und forderte mir ein Durchhalten ab, welches ich selten erlebe. Als ich ihn beendete, blieb mir nur der Gedanke, dass ich bezüglich des Themenkanons schon beeindruckendere Romane gelesen habe.

Lieben Dank an @vorablesen und @penguinrandomhouse für das #rezensionsexemplar