Zerrissen

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frauatze Avatar

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Die Ich-Erzählerin Nilufar schreibt Reportagenähnlich über ihr Aufwachsen als Kind eines Iraners und einer Deutschen in Deutschland.
Dazwischen begleiten wir sie auf ihrer ersten Reise als Erwachsene in den Iran. Dorthin ist ihr Vater nach der Scheidung zurückgekehrt, als sie wenige Jahre alt war. Er ist einfach abgehauen schreibt sie.
Sie trifft im Iran unzählige Verwandte, wird hin und hergeschoben, kann nichts allein unternehmen, weil das so üblich ist. Man spürt ihre Zerrissenheit, die sie im letzten Drittel des Buches auch deutlich zu Papier bringt: „ich spüre, wie mir dieses Land den Hals zuschnürt“.

Trotzdem bleibt für den Leser, der das Leben im Iran nicht kennt, vieles unverständlich, da auch Nilufar von dem Leben dort zerrissen wird.
Man kann nachfühlen, wie schwer es mit Herkunft aus zwei Welten sein kann, sich im Leben zurechtzufinden. Insgesamt ein sprödes Buch, dessen Geschichte nachwirkt aber nicht wirklich packt.