aus dem Leben einer jungen Berlinerin

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saralie Avatar

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Tessa ist 28 Jahre alt und lebt in Berlin. Man lernt sie als junge Frau kennen, die noch nicht richtig im Berufsleben angekommen ist, was sie gelernt hat, weiß man nicht. Sie trifft sich gerne mit ihrer Freundin Charlotte, trinkt dabei gern was und raucht. Sie hat Probleme mit ihrem Freund Nick - Probleme, die damit zusammenhängen, dass sie Probleme mit sich selbst hat und außerdem psychische Probleme, wegen denen sie Tabletten nimmt und (unregelmäßig) in Therapie ist. Doch für Tessa ist es normal, dass sie ihre Tabletten mit Wein oder Bier schluckt - anders knallen die ja gar nicht richtig. Doch Tessa ist mit ihrem Leben nicht glücklich - aber sie schafft es auch nicht, da rauszukommen.

"Tessa" ist ein kein leichter Roman. Er zeigt die Psyche einer jungen Frau, die sich im einen Moment für ihr Leben schämt und alles ändern möchte - und auch genau weiß, wo sie ansetzen müsste. Doch im nächsten Moment fällt ihr etwas anderes ein oder sie trinkt ein weiteres Glas Wein und ihr erscheint alles viel zu viel. Gerade in diesen depressiven, lethargischen Phasen wurde ich beim Lesen manchmal ziemlich unruhig, wollte sie schütteln und wusste doch, dass das nix bringen würde. Tessa weiß, dass sie Hilfe braucht und in ganz schlimmen Zeiten versucht sie auch, sich diese zu holen - wobei sie ihre größte Hilfe in ihren Medikamenten (Antidepressiva) sieht. Sie befindet sich in einer Spirale und als Leser kann man ihr nicht helfen, sondern muss mitansehen, wie sie weiter in ihr Unglück läuft. Das ist manchmal schwer auszuhalten, doch ich wollte wissen, wie es ausgeht, ob Tessa es vielleicht doch noch schafft.

Das Buch spart nicht mit Details, wie schlecht Tessa ist usw. Diese werden nicht endlos detailliert beschrieben, aber mitunter schon näher, was vermutlich nicht für jeden was ist.

Fazit: Dieses Buch ist vermutlich nicht für jeden was - aber für Menschen, die am Psychogram einer jungen Frau interessiert sind, dürfte es etwas sein. Deshalb kann ich es aber leider nicht ganz uneingeschränkt empfehlen, auch wenn ich selbst es sehr interessant fand.