Karlsson Nicola - Tessa

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Tessa, die Hauptprotagonistin des Romans, ertrinkt nicht nur im Sumpf des Alkohol, Drogen und Medikamenten, sie ertrinkt in ihrem trostlosen Leben. Sie sucht nach Glück, doch sie weiß nicht wie und wonach sie suchen soll. Aus der inneren Einstellung heraus glaubt sie, dass ihre Zufriedenheit und Wohlergehen in den Händen von anderen liegen. Sie hungert danach geliebt und akzeptiert zu werden, sie möchte sich geborgen fühlen, für sie scheint es der einziger Ausweg zu sein, um sich besser zu fühlen. Sie ist fordernd und eifersüchtig ihrem Freund gegenüber, lässt sich auf kurze unüberlegte Momente der Nähe mit anderen Männern ein und verwechselt diese mit Liebe und Zuwendung.

Eine verlorene junge Frau, die den Weg ins Leben nicht findet. Tessa ist unglücklich und versucht all ihren Seelenschmerz zu ertränken und zu betäuben. Tag für Tag. Doch es funktioniert nicht und führt nur zum weiteren Abstieg in diesen Sumpf der Trostlosigkeit, in dem sie steckt.

Selten so ein Buch gelesen, das so sehr von der tiefen Sinnlosigkeit, Einsamkeit, Selbstzweifel und Trostlosigkeit erfühlt war. Die niedergeschlagene hoffnungslose Stimmung Tessas Lebens ist schwer zu ertragen, sogar beim Lesen. Kein Spannungsbogen - was ich als gelungene Parallele zum Leben der Protagonistin, betrachte, kein Hoffnungsschimmer, immer gleichbleibende öde Monotonie Tessas Daseins... Dies alles spiegelt die Geschichte in ihrem Erzählstil wieder: monoton, gleichbleibend, ohne Höhepunkte, in einer nüchternen distanzierten Sprache einer Berichterstatterin erzählt.
Eine Episode aus dem Leben eines unglücklichen Menschen - so bleibt dieser Roman bei mir in Erinnerung.