Tessa

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sumsi1990 Avatar

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Tessa wohnt in Berlin, ist Mitte 20 und scheitert in ganzer Linie an ihrem Leben. Sie hat schwere psychische Probleme und kommt mit einem normalen Alltagsleben nicht zu Recht. Sie ist arbeitslos, ihre Wohnung verwahrlost und außer in Drogen, Alkohol und Sex findet sie keine kurzzeitige Erleichterung.

Dieser Roman ist ein mehr als heftiges Psychogramm einer gescheiterten Existenz. Die Worte sind passend hart gewählt und der Schreibstil ist trotz ständiger monotoner Wiederholungen der Erlebnisse der Protagonistin für mich fesselnd!

Ich muss nur ehrlich sagen, dass mich der stetige Aufbau der Geschichte bzw. das ständige Verschlimmern der Situation von Tessa schwer traumatisiert hat und mich wirklich nach Beenden des Buchs ziemlich verstört zurückgelassen hat. Ich mag schockierende Geschichten und habe dieses Buch deshalb ausgewählt. Für Leute die zärter besaitet sind bzw. menschliche Dramen mit psychologischem Hintergrund nicht gut aushalten ist dieser Roman aber eindeutig nicht geeignet.

Ein Punkt der mich noch ein wenig befremdet hat, war die Tatsache, dass sich bis am Schluss nicht herausstellt, warum die Protagonistin überhaupt keine Bezugspersonen wie z.B. Eltern oder Familie hat bzw. man auch aus deren Vergangenheit nichts erfährt. Dies ist wahrscheinlich von der Autorin bewusst so gewählt worden - mir hätten nur ein wenig mehr Informationen gut gefallen!

Alles in allem ein sehr gelungenes, beklemmendes, schlimmes Buch für Menschen mit guten Nerven, die ein solches Genre gerne lesen.