Ein Fall für Anna Kronberg

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
tinkerbell68 Avatar

Von

"Teufelsgrinsen" von Annelie Wendeberg spielt im späten 19. Jahrhundert in London.
Anna Kronberg, eine Ärztin, die sich jedoch als Dr. Anton Kronberg ausgeben muß, um anerkannt zu werden, trifft bei einem Mordfall auf den beratenden Detektiv Sherlock Holmes. Mit ihm und seiner Hilfe kann Dr. Anna Kronberg ein abscheuliches Verbrechen aufdecken, bei dem es um die Verabreichung von Choleraerregern an unwissende Menschen geht.
Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Zum einen liegt dies sicherlich daran, dass mir die Hauptfigur, Anna Kronberg, aufgrund ihres Ehrgeizes, ihrer Entbehrungen, ihrer Klugheit und ihrem Wissen, wofür sie dies alles in ihrem Leben aufnimmt, sehr sympathisch ist. Den Schlagabtausch mit Sherlock Holmes, der übrigens neben ihr ein wenig verblasste, empfand ich als erfrischend herrlich. Die aufkommenden Gefühle der beiden zueinander und die folgenden Schwierigkeiten miteinander, fand ich nicht so gekonnt. Da jedoch nicht immer alles Friede-Freude-Eierkuchen sein kann, war es akzeptabel und zum Ende hin kamen sich die beiden dann wieder näher. Gefühle können alles ja so kompliziert machen!
Den Einblick in die Forschung nach einem Impfstoff fand ich sehr interessant und nahezu spannend.
Mein Kompliment an Annelie Wendeberg, eine studierte Umweltmikrobiologin, die gottseidank zur Feder griff und mit ihrem Debütroman "Teufelsgrinsen" nicht nur einen sehr interessanten viktorianischen Krimi mit Vorfreude auf die Fortsetzung geschrieben hat, sondern uns auch wieder einmal klar gemacht hat, wie einfach es doch für uns in der heutigen Zeit geworden ist, uns zu verwirklichen ohne uns verstecken zu müssen.