Reminiszenz an Sir Arthur Conan Doyle

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
fritzi27 Avatar

Von

Dr. Anton Kronberg ist der bedeutendste Bakteriologe und Epidemiologe in London in den 1880er Jahren. Und dennoch umgibt diesen Mann ein Geheimnis, das, sollte es
aufgedeckt werden, den Verlust seines Berufes und seiner Freiheit bedeuten würde.
Die Londoner Polizei zieht Dr. Kronberg zu einem Fall hinzu, bei dem ein Toter aus der Themse gefischt wurde, bei dem eine Choleraerkrankung vermutet wurde.
Bei der Untersuchung des Falles trifft Kronberg auf den berühmten Detektiv Sherlock Holmes. Beide mit ungeheuer scharfem Verstand gesegnet, beginnen eine unglaubliche
Zusammenarbeit. Holmes entdeckt nahezu sofort Kronbergs Geheimnis - nämlich, dass sich hinter der Identität des genialen Mediziners eine junge Frau versteckt. War es im 19. Jahrhundert noch unmöglich gewesen, als Frau Medizin zu studieren, so hatte Anna Kronberg dies getan, indem sie sich für einen Mann ausgab.
Holmes behält seine Entdeckung für sich und gemeinsam beginnen sie, eine unglaubliche Verschwörung aufzudecken, die beide in große Gefahr bringt.
Intellektuell einander ebenbürtig ist es für Anna Kronberg und Sherlock Holmes nicht einfach, sich auf eine Zusammenarbeit einzulassen. Dennoch raufen sie sich zusammen
und können gemeinsam den Fall lösen.
Die beiden Hauptprotagonisten Anna/Anton Kronberg und Sherlock Holmes sind sauber charakterisiert. Der Leser, der die Geschichten über Sherlock Holmes von Arthur Conan Doyle
gelesen hat, wird diesen sehr wohl wiedererkennen. Anna ist in ihrer Person kompliziert, aber man kann sehr gut verstehen, was sie dazu bewogen hat, so zu leben, wie sie lebt.
Sehr schön beschreibt die Autorin, wie aus Anton täglich wieder Anna wird, die durchaus eine verletzliche weibliche Seite hat, die sie meist jedoch sehr gut zu kaschieren weiß.
Die Sprache der Autorin ist klar und frisch, schnörkellos und dennoch bildhaft weiß sie zu beschreiben und zu erzählen.
Mir hat das Buch gut gefallen, da ich sehr gern historische Krimis lese. Ich finde es auch interessant, dass die Autorin eine Figur eines anderen Autors "ausleiht" und ihr
wieder neues Leben einhaucht. Dies ist meines Erachtens dadurch gelungen, dass der Charakter von Holmes nicht verändert wurde, sondern seine Beschreibung sich mit der seines Erfinders deckt.