Teufelsgrinsen

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moonshine35 Avatar

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In einer Zeit, in der nur Männer an Universitäten zugelassen sind, schneidet sich Anna Kronberg die Haare ab, zieht Hosen an und studiert Medizin.
Als angesehener Arzt gerät sie in das Zentrum einer monströsen Verschwörung und selbst in tödliche Gefahr, der sie nur mithilfe ihres scharfen Verstandes - und dem Beistand von Sherlock Holmes entkommen kann. Ein viktorianischer Krimi mit einer starken Heldin, die ihrer Zeit weit voraus ist. - Dies sagte der Klappentext des Buches. Klingt doch schon mal interessant. Dann kam die Leseprobe und....

...gleich als ich die Leseprobe zum Buch gelesen hatte, war mir klar, das Buch will ich haben. Also einen Leseeindruck geschrieben und gehofft. Als ich die Email mit der Bestätigung bekam, habe ich mich riesig gefreut und da das Buch an einem Samstag bei mir ankam, konnte ich es auch gleich anfangen zu lesen. Ich hatte es in zwei Tagen durch.

Unsere Hauptprotagonisten Anna/Anton wird zu einem Toten gerufen. Sie ist Bakteriologe und Epidemiologe und wird deshalb zu Toten gerufen bei denen es sich um Opfer von tödlichen Keimen handelt. Bei dem Fall um den es in diesem Buch geht handelt es sich um Cholera. Am Auffindungsort des Toten trifft sie auf Sherlock Holmes, der ihr Geheimnis, dass sie eine Frau ist, sehr schnell entschlüsselt hat. Der Fall selbst ist interessant, jemand führt illegale Versuche am Menschen durch.

Das Wort Epidemiologe musste ich googeln, denn damit konnte ich nichts anfangen. Das ist jene wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Verbreitung sowie den Ursachen und Folgen von gesundheitsbezogenen Zuständen und Ereignissen in Bevölkerungen oder Populationen beschäftigt. (geklaut von Wikipedia) Ansonsten habe ich eigentlich alle medizinischen Begriffe verstanden.

Das Buch lässt sich relativ leicht lesen. Der Schreibstil und die Ausdrucksweise der Protagonisten gefällt mir gut. Womit ich aber zurechtkommen musste, war meine Erfahrungen mit der Romanfigur Sherlock Holmes zu überdenken. Ich sah ihn immer als etwas abgehobenen Ermittler/Detektiv, aber hier wird er menschlicher, wohl aufgrund der Beziehung zu der Hauptprotagonistin. Der Kriminalfall mit welchem es Holmes und Anna zu tun haben, wird gelegentlich beiseite gelassen um die Beziehung der beiden zu beleuchten. (Nein, mehr verrate ich jetzt nicht).

Ich stelle es mir sehr schwer vor, fast ein ganzes Leben vorzugeben ein anderer zu sein. Wobei Anna/Anton sehr sympatisch rüberkommt. Obwohl sie die meiste Zeit als Mann arbeitet, kommt ihre weibliche Seite nicht zu kurz. Die Autorin bringt das Dilemma in dem die Protagonisten steckt gut rüber. Das Leben zu Anfang des 19. Jahrhunderts wird sehr anschaulich beschrieben. Als ich über das Wort Omnibus gestoplert bin, dachte ich erst, hä, gabs die zu der Zeit eigentlich schon und ich bemühte ein weiteres Mal Wikipedia und siehe da, ja die gab es, wenn auch als Dampfbetriebenes Fahrzeug. Daraus kann man schließen, dass sich die Autorin schlau gemacht hat, was ich begrüße.

Alles im Allen fand ich die Geschichte sehr wohl durchdacht und flüssig geschrieben. Leider, wird wohl nur mir so gehen, war sie nicht so fesselnd wie ich am Anfang gedacht habe. Ich mag es halt sehr gern, wenn ich ein Buch lese und dabei die Zeit vergessen kann, hier ist mir das nicht passiert. Doch zum Ende hin wurde es doch noch einmal richtig spannend. Und nun folgt das große ABER, das Ende, das hat mir ja so gar net gefallen, irgendwie fehlt mir da das abgeschlossen sein des Buches. Ich war doch etwas enttäuscht. Da ich aber weiß, dass es einen zweiten Teil geben wird, kann ich fürs erste damit leben.

Mein kleines Fazit: Den zweiten Teil möchte ich auch gern lesen, nur um zu sehen wie die Geschichte weitergeht.