Geschmacksache?

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Adventszeit Ende der achtziger Jahre in Mortensrud , Oslo, der blutjunge Polizist Tommy Bergmann erhält zusammen mit seinem wesentlich älteren Kollegen Kare Gjervan einen Funkspruch, der noch Jahre später an Tommys Nerven zehrt. Der Labrador eines Anwohners hat im Wald eine Leiche aufgestöbert. Ein junges Mädchen, anscheinend äußerst brutal zugerichtet. Nicht nur dieser Tatort brennt sich für immer auf die Netzhaut des jungen Beamten sondern auch der anschließende Suizidversuch der Mutter der Toten. Sechzehn Jahre später wird wieder ein junges Mädchen aufgefunden mit ähnlichen brutalen Verletzungen wie die damalige Tote.

Ganz leicht war der Einstieg in die Leseprobe nicht für mich. Die Szene am Anfang, bei der die Beamten sich von dem Zeugen den Fundort der Leiche zeigen lassen wollen, waren vom Autor etwas verwirrend geschrieben. Dann ging es relativ zügig voran, bis ich das nächste Mal über den Besuch des Kommissars beim Psychiater strauchelte, der fast ohne Übergang von Statten ging.
In fast allen oder zu mindestens in ganz vielen Krimis/ Thrillern agiert ein Ermittler der entweder Drogen- und/ oder Alkoholsüchtig ist, Gard Sveen begibt sich auf noch dünneres Eis, denn sein Ermittler ist gewalttätig. Anscheinend nicht zu seinen Kollegen oder möglichen Tatverdächtigen, sondern gegen seine Freundin, die in schlussendlich auch anzeigte. Und deshalb bin ich etwas hin und hergerissen, ein Raubein mit psychologischen Verfehlungen als Protagonisten… dagegen habe ich nichts. Für einen Schläger der übelsten Sorte bin ich mir nicht sicher, ob mich das zu sehr abstößt um das ganze Buch zu lesen.