Norwegens kalte Morde

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sonne146 Avatar

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Ich habe das Hörbuch des neuen Krimis "Teufels Kälte" des Autors Gard Sveen gehört.
Es ist der 2. Fall für den Kommissar Tommy Bergmann. Ich habe im letzten Jahr bereits das Hörbuch zum ersten Fall gehört und obwohl dies extrem gehyped wurde, hat es meinen Geschmack gar nicht getroffen. Dieser Krimi ist wesentlich besser aufgerollt und gut strukturiert.
Er spielt in Oslo heute und im Jahr 1988. Damals geschahen Morde für die auch jemand verurteilt wurde, der bis heute in Haft sitzt. Nun wird eine weitere Frauenleiche aufgefunden, welchen eine extrem ähnliche Mordhandschrift trägt. Es stellt sich die Frage, ob damals der richtige Täter verhaftet wurde, oder ob es sich damals wohlmöglich sogar um zwei Täter gehandelt hat. Die Hauptperson ist Tommy Bergmann, 1988 ein sehr junger Kommissar, der auch heute mit dem aktuellen Mord beschäftigt ist. Er ist ein schwieriger Mensch, kein Sympath und hat ebenfalls Probleme in der Vergangenheit gehabt, die mit Gewalt an einer Frau zu tun haben. Leider finde ich, dass seine Persönlichkeit nicht besonders intensiv in dieser Geschichte herausgearbeitet wurde. Viel mehr erfährt man über seine Kollegin, eine allein erziehende Mutter, die inklusive ihrer Tochter noch eine sehr zentrale Rolle in der Handlung spielen.
Man kann der Handlung insgesamt gut folgen, jedoch neigt der Autor dazu, alles etwas verworren darzustellen, sodass man manchmal konzentriert zuhören musste, um nicht den Faden zu verlieren. Das hat mich einige Male etwas gestört.
Gelesen wird von Detlef Bierstedt, dieser hat eine recht sonore, ruhige Stimme, die es nicht immer einfach macht konzentriert zu bleiben. Ich bin kein Fan davon, wie er Frauenstimmen imitiert, es klingt immer etwas jammerig. Das Titelblatt gefällt mir persönlich nicht, sehr dunkel, typische Häuser, entspricht ähnlich wie Titelblatt aus Buch 1 zu sehr dem Klischee. Insgesamt aber ein guter Krimi, auch wenn die Rahmenhandlung (Mord früher und heute mit ähnlichem Szenario) ja nichts Neues war.
Das Ende jedoch könnte so manchen eventuell enttäuschen.