Teufelskälte!Teufelwerk! Teuflisch gut!

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lesemöwe Avatar

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Der Krimi "Teufelskälte" von Gard Sveen ist teuflisch gut:

Teuflisch gut - Aspekt I:
Eingeleitet durch einen Handlungsstrang, der zunächst in einer Art Prolog angerissen wird, der 1988 spielt, dann weiterführend zu dem Haupthandlungsstrang, der im November 2004 spielt, wird eine spannende Story aufgebaut, die von der Gegenwart weit zurück in die Vergangenheit zu führen scheint. Eine junge Frau stirbt, nachdem sie bestialisch misshandelt wurde. Dies führt den Ermittler zu dem ersten Fall seines Lebens.... und zu dem vermeintlichen Täter, der seit Jahren in Haft ist und nun beantragt, dass sein Fall wieder neu aufgerollt wird....

Teuflisch gut - Aspekt II:
Der Protagonist Tommy, einerseits ein Ermittler, der mit Scharfsinn und Durchblick ermittelt und dem sofort Parallelen zum ersten Fall seiner Laufbahn auffallen: "»Das ist derselbe Täter«, sagte Tommy zu Reuter. »Was über den Kristiane-Fall in der Zeitung gestanden hat, muss ihn irgendwie angestachelt haben. Die Mädchen sind doch exakt auf diese Weise umgebracht worden." (Seite 26).
Gleichzeitig ist er aber auf ein Mensch voller Widersprüche, der sich selbst nicht im Griff hat und seiner Frau gegenüber gewalttätig wurde: "Überraschenderweise war diese Anzeige fast eine Erleichterung für Tommy gewesen. Er wollte nicht ins Gefängnis, wollte nicht, dass andere wussten, was er getan hatte, aber als sie auf dem Tisch lag, war es wie ein Schritt in die Freiheit gewesen." (Seite 29). Seine eigenen Brüche werden noch viel stärker als in dem ersten Band "Der letzte Pilger" deutlich und auch zum Thema.

Teuflisch gut - Aspekt III:
Die Atmosphäre, die schon im Titel "Teufelskälte" widergespiegelt wird:
"Irgendwann löste sich auch der Weg im Nichts auf, als wären sie am Ende der Welt angekommen." (Seite 10).

Teuflisch gut - Aspekt IV:
Eine sehr bildliche, fesselnde Sprache, die die Atmosphäre unterstützt und einen gefangen nimmt:
"Der Mann blieb regungslos stehen und starrte vor sich hin, auch der Hund neben ihm stand wie versteinert da, den Blick fest auf das Licht der Scheinwerfer gerichtet, das sich durch den dicht fallenden Schnee bohrte, als wäre die Welt nicht mehr als eine Schneekugel, frei von jeder Bosheit." (Seite 9).

Teuflisch überrascht ist man, wenn man am Ende des Thrillers angekommen ist... - Warum? Das soll hier noch nicht weiter erläutert werden, damit nicht gespoilert wird.

Teuflisch Recht haben das Dagbladet und das Stavanger Aftenblad, die auf der Buchrückseite zitiert werden:
Der neue Krimi von Gard Sveen ist "ein klassischer Pageturner" "der Spitzenklasse!"