Teuflisch gut!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
books 4ever Avatar

Von

Gard Sveen hat mit „Teufelskälte“ einen atmosphärisch dichten Thriller der Extraklasse geschrieben. Obwohl ich den Vorgängerband „Der letzte Pilger“ nicht gelesen habe, was ich definitiv nachholen werde, konnte ich der Handlung ohne Probleme folgen.

Alles beginnt im Winter des Jahres 1988, in dem die grausam zugerichtete Leiche der 15-Jährigen Kristiane Thorstensen gefunden wird. Der junge Tommy Bergmann ist damals als einer der ersten am Tatort. Nach einer Reihe weiterer brutaler Morde an jungen Frauen, wird schließlich Anders Rask als der Täter überführt und verurteilt. Seitdem sitzt er in der Sicherheitsabteilung der Psychiatrie. Im November 2004 wird schließlich erneut eine junge Prostituierte ermordet. Alles erinnert an den Mord vor 16 Jahren, der Tommy Bergmann bis heute in seinen Albträumen verfolgt. Wurde damals vielleicht der falsche Mann verhaftet und treibt der wahre Mörder seit Jahren unerkannt sein Unwesen?

Schon das Cover ist mir sofort ins Auge gefallen. Auf dem ansonsten schwarzen Cover stechen die farbenfrohen, typisch skandinavischen Häuser sowie der Titel „Teufelskälte“ auf unheimliche Weise hervor. Auch die gesamte Atmosphäre des Thrillers ist unglaublich düster und beklemmend. Der brutale Mord an Kristiane war doch sehr verstörend und bei so mancher Schilderung ist es kalt den Rücken hinuntergelaufen. Die Handlung hat mich direkt gefesselt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so sehr wollte ich wissen, wie es weitergeht.

Mich haben zudem die Protagonisten dieses Thrillers, die alle ihre Ecken und Kanten aufweisen, überzeugen können. Tommy Bergmann macht eine Therapie, weil er seine Exfrau misshandelt hat und ihn quälen seit dem Mord an Kristiane Thorstensen heftige Albträume. Auch die Schilderung der Mutter des 1988 ermordeten Mädchens, Elisabeth Thorstensen, war sehr eindringlich und beklemmend. Besonders der Perspektivenwechsel von Kapitel zu Kapitel macht die Geschichte noch einmal umso spannender, da man so noch mehr über die einzelnen Charaktere und ihre Beweggründe erfährt.

Mein Fazit: „Teufelskälte“ ist ein absolut lesenswerter Skandinavien-Thriller! Besonders das Ende, welches mich doch sehr überrascht hat, hat es in sich und ich warte nun sehnlichst auf die Fortsetzung. Wer gerne atmosphärisch düstere Krimis liest, dem sei dieser 5-Sterne-Krimi wärmstens empfohlen!