Tommy Bergmanns zweite Runde

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miss marple 64 Avatar

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Hatte Teil 1 der Reihe um Kommissar Tommy Bergman aus Oslo noch einen geschichtlich-politischen Hintergrund, so führt der Autor die Leser diesmal weit zurück in Tommys eigene Vergangenheit.
Nachdem die furchtbar zugerichtete Leiche einer Prostituierten gefunden wird, erkennt Tommy Bergmann bald Parallelen zu einem Mädchenmord vor 16 Jahren, als er ein ganz junger Polizist war. Ihm scheint ein Zusammenhang kaum möglich, da sich der Täter seitdem in einer Hochsicherheitsklinik befindet. Gemeinsam mit seiner neuen Kollegin Susanne Bech hat er nur eine Woche Zeit, zwischen dem alten und neuen Fall eine Verbindung zu finden.
Der Autor zeichnet mit Tommy Bergmann einen Kommissar, der nicht nur mit positiven Eigenschaften ausgestattet ist. Schwer hat er an seiner eigenen Aggressivität gegenüber seiner ehemaligen Lebensgefährtin zu tragen, weswegen er sich auch in Therapie befindet. Oft sieht er sich deshalb mit den Tätern auf einer Stufe.
Besonders gefallen hat mir seine neue Kollegin Susanne, die sich von ihrem Mann getrennt hat und nun alle Hürden einer alleinerziehenden Mutter zu nehmen hat und sich vielen Vorurteilen ihrer männlichen Kollegen gegenübersieht. Sie ist stolz, möchte für ihre Leistungen als Polizisten anerkannt werden und verbeißt sich mit Eifer in diesen Fall.
Obwohl der wesentliche Teil des Falles gelöst ist, konstruiert der Autor für den Leser ein offenes Ende und uns im Nachwort schon einen kleinen Blick auf den nächsten Fall werfen.