Unglaublich wirr

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jerri Avatar

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Wahrscheinlich ein netter Liebesroman für zwischendurch - so lautete mein Urteil nach der doch recht netten Leseprobe. Doch das war ein Trugschluß. Ich war mehrfach versucht, das Buch nicht zu beenden, habe ich aber letztlich doch noch bis zum Ende durchgequält.
Ich bin mit den Personen nicht warm geworden. Cassie, die so drauf rumreitet, daß sie ja so arm aufgewachsen ist mit ihrer alleinerziehenden Mutter, die ihr den Vater vorenthalten hat. Na und? Ist keine Seltenheit. Und sie hat eine Mutter, die auch Arbeit hat und sie konnte auf gute Schulen gehen und super Abschlüsse hinbekommen. Warum sie so leiden mußte, wurde leider nicht verraten. Sie jammerte deswegen andauernd und haderte mit ihrem Schicksal.
Und Mason, der ach so gut aussehende Kerl, der ein Auge auf die Erben haben soll während ihres Bewährungsjahres in der Firma. Der aber doch selbst finstere Absichten hat. Die aber immer wieder in den Hintergrund geraten. Und irgendwie nie ernst gemeint rüberkommen. Mason, der wohl auch für ein Gottgeschenk an die Weiblichkeit sieht, so wie er sich Cassie an den Hals wirft und auch ihren Einwand, daß sie in einer Beziehung ist, nicht gelten läßt.
Dann noch die 'neuen' Geschwister. Die ja bei der Testamentseröffnung noch alle so lieb und nett waren und höchstens neugierig auf das neue Familienmitglied. Ok, sie entpuppen sich dann ja doch als nicht ganz so nett. Aber alles so klischeehaft und unglaubwürdig.
Des weiteren fand ich es so unglaubwürdig, wie schnell sich das Ölgeschäft verändert. Heute gibt der Ölpreis etwas nach und schon sind sie die halbe Belegschaft einer Milliardenfirma am entlassen. Ja, genauso stell ich mir das vor. Heute werden 200 Leute entlassen und morgen auf einmal 500 wieder eingestellt, weil der Ölpreis sich wieder erholt.
Auf die Spitze getrieben hat Gerry Bartlett es dann aber mit dem Mordfall, den sie noch schnell im Buch unterbringen mußte. Alles gibt hoppla hopp vonstatten. Der Verdächtige schnell verhaftet, ebenso schnell wieder freigelassen. Mit oder ohne Anwalt, auf einmal ging es schnell. Naja, das Ende des Buches näherte sich ja schon.
Ich kann das Buch noch nicht einmal für zwischendurch empfehlen. Man regt sich beim Lesen nur auf. Und kann es dann allerdings auch ganz schnell wieder vergessen.