Digitale, hoffnungslose Welt

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Ich kannte den Autor Dmitry Glukhovsky bisher noch nicht. Das Thema des Romans hat mich jedoch angesprochen. Ilja und Petja, Schuld und Sühne, die Übernahme der digitalen Identität durch einen anderen. Auch das Vorhandensein der Straflager in dieser Form und der heutigen Zeit war mir nicht direkt geläufig, versprach aber einen Einblick in das heutige Russland.

Der Roman ist aus Iljas Sicht erzählt, wodurch man unmittelbar am Geschehen beteiligt ist. Nach dem Mord taucht er immer tiefer in Petjas Leben ein, die Grenzen verwischen und man fragt sich sehr schnell, wie das Ganze enden soll. Dadurch entsteht automatisch eine gewisse Spannung. Stellt man sich vor, dass es diese Willkür und Machtverhältnisse wirklich gibt, ist das Buch stellenweise fast deprimierend. Ilja scheint gar keine echte Chance zu haben. Sicher kein Buch für jeden, aber durchaus lesenswert.