Das Buchcover ist sehr modern und zeigt uns die Silhouette von Moskau bei Nacht, wo sich der Thriller in der Folge abspielt. Wer die russische Literatur rund um Dostojewski, Tolstoi und Puschkin liebt, wird hier auf eine äusserst moderne Version dieser Autoren stossen, der Protagonist Ilja ist fast schon ein Raskolnikow aus Schuld und Sühne. Die Grundidee dieses Thrillers sucht seinesgleichen, die Identität eines anderen nur aufgrund eines Smartphones anzunehmen, ist schon schwierig genug, aber Ilja macht das ganz hervorragend und zieht sich immer wieder mit Ausreden und Kreativität aus den heikelsten Situationen heraus. Noch dazu verliebt er sich ein bisschen in die Freundin des von ihm ermordeten Drogenfahnders Petja, der ihn vor sieben Jahren zu Unrecht in`s Gefängnis brachte. Aber wie lange kann so etwas gutgehen, wenn man eine andere Identität annimmt, nämlich jene von Petja, und ständig mit Anrufen und Textnachrichten konfrontiert wird ?Liebhaber der russischen Literatur kommen hier voll auf ihre Rechnung , denn der Schreibstil ist von einem hohen Wiedererkennungswert geprägt und einfach faszinierend, von mir ein Chapeau an den Autor Dmitry Glukhovsky !